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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 80

1871 - Koblenz : Bädeker
80 Die deutsche Sitterahtr. . 18. und Stiftsschulen (zu St. Gallen, Corvey, Fulda, Paderborn, Hil-desheim) wurden die Pflanzschulen der wissenschaftlichen Bildung. In der zweiten Hlfte des Mittelalters aber wurden die Wissen-schasten auch auerhalb der Klster gelehrt, selbst von Laien fleiig betrieben, von geistlichen und weltlichen Fürsten gefrdert, am meisten aber durch Vermehrung der Schulen und spter auch durch die Ent-stehung der Universitten (Prag 1348, Wien, Heidelberg, Kln, Erfurt, Wrzburg, Leipzig, Rostock, Greifswalde, Freiburg, Trier, Ingolstadt, Mainz, Wittenberg) ausgebildet und verbreitet. Das wichtigste Befrderungsmittel fr schnellere und allgemeinere Ver-breitung der Wissenschaften war die der Anwendung des Lumpen-Papiers bald folgende Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gnfleisch, genannt Gutenberg, aus Mainz, welcher während seines Aufenthalts zu Straburg schon Versuche im Drucken gemacht Hatte, als er, nach seiner Vaterstadt zurckkehrend, mit Hlfe des reichen Goldschmieds Johann Faust und des Peter Schffer die Sache zur Ausfhrung brachte, um 1450. Das erste gedruckte Werk war die Gutenbergische lateinische Bibel. 5. Die d eutsche Litteratur hat von allen neueren Litteraturen die frhesten schriftlichen Denkmler aufzuweisen. Zwar sind die ltesten Volkslieder der heidnischen Germanen, welche sie zum Lobe ihrer Götter und Helden, theils vor der Schlacht, theils beim Mahle zu singen pflegten, gnzlich untergegangen, und von der reichen Volks-Sichtung, welche die an die Vlkerwanderung geknpfte deutsche Helden-sage (die gothische, frnkische, burgundische und hunnische) behandelte, Hat sich nur das Hildebrandslied als ein Bruchstck erhalten. Da-gegen sind von den frhen Versuchen der Geistlichen, das Christen-thum durch Verbreitung christlicher Schriften in der Volkssprache fester zu begrnden, noch mehrfache Ueberreste vorhanden, theils in Prosa, namentlich die schon aus dem 4. Jahrh. herrhrende gothische Bibelbersetzung des Bischofs Ulstlas, theils tri poetischer Form, so zwei Evangelienharmonien, eine gereimte althochdeutsche (des.weien-burger Mnches Otfried) und eine niederdeutsche (der Heliand" von unbekanntem Verfasser). Um die Mitte des 12. Jahrhunderts begann eine Umgestaltung der deutschen Nationaldichtung durch a) den Gebrauch der mittelhochdeutschen Sprache, b) die allgemeinere Einfhrung des Reims statt der bloen Allitteration, c) die grere Mannichfaltigkeit des Inhaltes. Ihre erste Bltheperiode erlebte die deutsche Dichtung im Zeitalter der Hohenstaufen, und zwar
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