1799 -
Augsburg
: Wolff
- Autor: Dufrène, Maximilian
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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wig getödtet, und den Tribut verweigert hatte.
Otto überwand ihn, und war auch, was er weit
höher als den Sieg schätzte , so glücklich , den heyd-
nischen König , und feine ganze Familie zu Christen
zu machen.
Zwey Jahre darauf machte Otto auf Begehren
des Pabstes Johann Xu. den zweyten Feldzug
in Italien wider den aufrührischm Berengar,
der das ganze Land vlünderte. Otto siegte ,
wie immer, und verbannte den Berengar nach Bam-
berg ins Elend ; er selbst liest sich zu Mayland zum
lombardischen König , und bald darauf zu Nom als
Kaiser krönen. Eine kurze Zeit hernach ereignete
sich der leidige Zufall, daß ^ween, dem pabstlrchen
Stuhle ungehorsame Kardinale, bey dem Kaiser Zu-
flucht suchten , und von ihm ganz gnädig in Schutz
genommen wurden. Dieß verdroß den Pabst so sehr,
daß er auf einmal mit dem Adelbert, des Berengars
Sohne hielt. Nun eilte Otto voll des Grimmes nach
Rom , wo er den rechtmäßigen Pabst Johann Xu.
in einer Versammlung absetzte, und den Afterpabst
Leo Vili, an seine Stelle erhob. Nach dem Tode des
Johannes erwählte man zu Rom, wo Leo niemal als
wahrer Pabst erkannt ward, den Benedikt V. Dieß
erbitterte den Kaiser so sehr, daß er wieder eilends
nach Rom kam , die Bürger zur Uebergabe zwang ,
den Leo auf ein Neues einsetzte, cknd den Benedikt
gefangen nach Hamburg führen ließ. Nun fügte es
Gott zum Besten seiner Kirche, daß Leo, und Be-
nedikt fast zu gleicher Zeit starben, und Otto, der
die in sein Kriegsheer einreißende Pest für eine Stra-
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