1. Bd. 4
- S. 287
1786 -
Dresden Leipzig
: Hilscher
- Autor: Witschel, Johann Ephraim
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
Friedrich Christian. 287
nach Berichtigung der Zinsen, die Halste des
Hauptfonds jedesmal betrüge, in der Leipzi-
ger Oster- und Michaelmesse verloset und be-
zahlt werden solte. Welches alles nachher
mit der grösten Pünktlichkeit ist gehalten wor-
den, wodurch denn der Credit so gestiegen ist,
daß iezt die sächsischen landschaftlichen Obliga-
tionen noch mit Ausgeld bezahlt werden.
Friedrich Cdnstian war, als er zur
Regierung gelangte, schon 41 Jahr alt, und
hatte sich durch seine ausserordentliche Nei-
gung zu den Wissenschaften, die grösten
Kenntnisse nicht nur in der Staats - und Re-
gierungskunst, sondern auch in jedem Fache
der Gelehrsamkeit erworben. Seinen Kör-
per konte er, ohnerachtet er gut gebildet war,
wegen eines Gebrechen am Rückbeine nicht
ohne Beihülfe eines andern aufrecht halten
und fortbewegen, doch diese Schwache er-
sezte seine große Seele. Er war sehr oft
mit seinem Vater in Leipzig, wo er die Hör-
sale der dasigen Gelehrten fleißig besuchte.
Den 20 Zun. 1747 vermälte er sich mit
Marien Antonien, der Tochter Kaiser
Karl des Siebenten, einer Prinzessn, die
gleich ihrem Gemal hohe Geistesfahigkeiten
und ausgebreitete Kenntnisse, mit dem besten
, , Herzen