1781 -
Leipzig
: Weidmann und Reich
- Autor: Schröckh, Johann Matthias
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii Anh. Ii )lbs. Pfalzischbayr. Gesch. 749
Im Kriege liebte er mehr offenbare Tapferkeit, als
List und Ranke, wartete alich niemals auf den An-
griff seiner Feinde. Ob er gleich halb Deutsch-
land lange Zeit hindurch beunruhigt hat, so war
tv doch ein gerechter und wohlthatiger Herr,
dessen Regierung seinen Unterthänen zum Bestm
gereichte. ' J
Iff! Ein 'anderer sehr merkwürdiger Fürst voir^. Kurfürst
dieser pfälzischen Kurlinie, Friedrich Oer Zweite, der Weise,
oder Oer weise, regierte in dir Mitte des ftch-Reg. vom
zehnten Jahrhunderts. Anfänglich war er nuk^s/^
mitregierender Pfalzgraf am Rhein knit seinem
ältesten Bruder Ludwig dem Friedfertigen.
Seine vielen Schulden brachten ihn zu dem Ent-'
schlaffe, sein Land eine Zeit lang ;u verlassen,'
und sich zu dem Kaiser Lärlik dem Fünften nach^
Spanien zu begeben, mit dem tr durch seine Ge-
mahlinn, eine dänische Prknzessinn, verwandt
war, um von demselben eine 'einträgliche Statt-
halterschaft zu erhalten. Er betrog sich zwar in
feiner Hoffnung, von dem Kaiser einige Unter-
stützung zu erhalten, nicht. Allein da er mit
einem großen Gefolge reiste, darunter viele Leute
waren, welche ihm keine Dienste leisteten, und
doch nach der damaligen deutschen Gewohnheit,
täglich fünfmal zu speisen, selbst auf der Reise
lebten, (nämlich ein Frühstück, ein Mittagsmahl,
ein Vesperbrodt, ein Abendessen und einen Nacht-
trunk einnahmen.) und da er zu gütig war, als
d'itß er sich hatte entschließen'bönnen, sie zurück-
zuschicken, auch selbst däb'geld wenig achtete und
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