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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 457

1879 - Leipzig : Engelmann
. 602. Die Grndung des Knigreichs Italien. 457 Besatzung von acta muthigcn Widerstand. Napoleon suchte den Verdacht von sich abzuwlzen, als sei er mit der Eroberungspolitik des Knigs von Sardinien einverstanden; deshalb rief er nicht nur, wie die meisten brigen Mchte, seinen Gesandten von Turin ab, sondern er schickte auch eine franzsische Flotte ab, welche den Hafen von Gaeta besetzt hielt und dadurch den Belagerten die Mglichkeit gewhrte, sich fortwhrend mit Lebensmitteln und Kriegsbedarf zu versehen. Als aber der Hlferuf des Knigs an die Mchte Europa's kein bewaffnetes Einschreiten zu bewirken vermochte; als seine Ver-heiungen und Manifeste an die Völker beider teilten keine wirksame Erhebung zu seinen Gunsten hervorriefen, vielmehr die einzelnen reactionren Aufstnde in den Abruzzen den Charakter eines wilden Ruber- und Ban-ditenwesens annahmen: da meinte Napoleon, jetzt sei von Seiten des Knigs Franz fr die Ehre genug geschehen und rief, nachdem er einen Waffenstillstand vermittelt, feine Flotte zurck. Nun dauerte der Widerstand noch kurze Zeit fort, bis die Fortschritte der Belagerer, Mangel an Lebensmitteln und Kricgsmunition, Krankheiten und Unflle den König endlich zur Capitulation zwangen. Am 13. Februar 1861 verlie Franz auf einem franzsischen Jbc Schiffe Gaeta und begab sich mit seiner Gattin und seinem Gefolge nach Rom, wo er seinen dauernden Wohnsitz aufschlug. Im nchsten Monat ergab sich auch die Citadellc von Messina an General Cialdini. Damit nahm das Knigreich beider Sicilicn sein Ende. Schon am 18. Februar versammelte König Victor Emanucl die Abgeordneten aller Staaten, die seine Oberhoheit anerkannten, in Turin um seinen Thron und legte mit ihrer freudigen Zustimmung sich und seinen rechtmigen Nachfolgern den Titel König von Italien" bei. (Gesetz vom 17. Mrz 1861.) . 602. Das Knigreich Italien. So war denn das unglaub-lichc Ereignis; eingetreten, da smmtliche Staaten Italiens, mit Ausnahme des sterreichischen Vcncticns im Nordosten und der ppstlichen Stadt Rom mit ihrer Umgebung, zu Einem Knigreich vereinigt waren. Wie weit waren die Resultate der die Bestimmungen des Zricher Friedens und der die anfnglichen Absichten des franzsischen Kaisers hinausgegangen! Durch die Staatsklugheit Eavours, durch die kriegerische Entschlossenheit Victor Ema-nuels, durch die patriotische Hingebung Garibaldis, durch den politischen Tact der gebildeten Stnde war das groe Werk der nationalen Einigung gelttn-gen, und selbst die Aufwiegelungen Mazzini's und seiner republikanischen Freunde hatten zu diesem Gelingen wesentlich beigetragen, so wenig auch die errungenen Gter ihren Wnschen und Bestrebungen gengten. Aber das Erworbene zu erhalten und m befestigen, die uerlich verbundenen Glieder auch innerlich zu einigen und zu verschmelzen und dem jungen Knigreich nach Auen eine gesicherte Stellung zu schaffen, war eine schwierigere Auf-gbe, als das Erwerben selbst. Diesen Schwierigkeiten gegenber entfaltete Graf Cavour dieselbe staatsmnnische Gewandtheit, die er von jeher an Tag gelegt. Sollte die groe Idee der nationalen Einigung Italiens nicht wie ein schnes Traumbild nach kurzer Zeit wieder entschwinden, nur als gln-zendes Phnomen am geschichtlichen Horizonte ein flchtiges Dasein feiern, so bedurfte es einiger Jahre der Ruhe und des Friedens, um das Gcwon-nette zu ordnen und zu festigen, um das Zerstreute zu sammeln, um dem Auslnde Achtung und Vertrauen einzuflen. Da die Einheit Italiens eine unvollstndige sei, so lange die Losung: Frei bis zur Abritt!" nicht in Erfllung gegangen, dtt die italienische Knigskrone ihres schnsten Schmuckes entbehrte, so lange Rom in andern Hnden war, erkannten und fhlten die italienischen Patrioten mit groem Verdru. Aber dieses Ziel war vorerst nicht zu erreichen, sollte nicht die ganze Errungenschaft der blutigen und
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