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1. Theil 3 - S. 69

1861 - Leipzig : Teubner
69 und zwingt dieselben in den Weg bloßer Verhandlungen hinein. Wärenddem sammeln England und Rußland die Kräfte zu bald hervortretender bedeutender Macbtentwicklung, Preußen zum Er- ringen einer Stelle unter den europäischen Großmächten. Deutschland. § 88- Karl Vi 1711—40. l) Da die Türken den Venetia- nern Morea entrißen hatten und Corfu belagerten, sah sich der Kaiser um den Karlowiczer Frieden aufrecht zu halten, zum Krieg genötigt, in welchem Eugen die glänzenden Siege bei Peter - wardein (1716) und bei Belgrad gewann. Im Frieden zu Passarowicz 1718 erhielt Oesterreich den Banat, Kroatien, einen Teil Serviens mit Belgrad und die Wallachei bis zur Aliuta, Ve- nedig gegen Morea und Cerigo die in Albanien und Dalmatien eroberten Plätze. 2) Den Türkenkrieg suchte Spanien zu nützen, um die ver- lornen Nebenländer wiederzugewinnen und besetzte trotz der Gegenallianz Frankreichs, Englands und Hollands Sardinien und Sicilien. Dochmuste es (vgl. § 90) 1720 den Frieden zu Haag annehmen, in dem Savoyen Sardinien gegen Sicilien mit Oester- reich tauschte und Spanien die Anwartschaft auf Parma und Pia- cenza erhielt. 3) Karl Vi bemühte sich fortan die seiner Tochter die Nach- folge sichernde Erbfolgeordnung (pragmatische Sanction) bei den auswärtigen Mächten zur Anerkennung zu bringen und schloß deshalb 1725 sogar mit Spanien ein Bündnis. Von dem da- gegen geschloßnen Vertragzuherrenhausen trat 1727 Preu- ßen durch den Vertrag zu Wusterhausen zurück und bis 1729 erreichte Karl Vi die Garantie der pragmatischen Sanction von den meisten Mächten. Bedeutender wurde 4) der polnischesuccessionskrieg. Nach Friedrich Augusts I von Polen Tod 1733 traten als Bewerber um die Krone auf Stanislaus Lescinzky und Frie - drich August Ii von Sachsen. Des letztem nahmen sich Oesterreich, Rußland und das deutsche Reich , des erstem Frank- reich, Sardinien und Spanien an. Der darüber ausbrechende Krieg, in dem zum erstenmal ein rußisches Heer in Deutschland erschien, ward 1738 durch den Wiener Frieden geendet: a) Spanien erhielt für den Infanten Don Carlos Neapel und Sicilien als eine Secundogenitur, d. h. als stets den nachgebor- nen Prinzen zufallendes, nie mit Spanien zu vereinigendes Land, verzichtete aber auf Parma und Piacenza. b) Sardinien ward durch einige Besitzungen in Oberitalien vergrößert, c) Stanis- laus Lescinzky empfieng Lothringen mit dem Anfallsrecht an Frankreich, dagegen ward d) Franz Stephan v. Lothrin- gen, mit Karls Vi Tochter Maria Theresia vermalt, durch das 1739 (Aussterben der Medici) erledigte Großherzogtum Toscana entschädigt.
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