1861 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Dietsch, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Geschlecht (WdK): Jungen
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de Jussieu, Endlicher, Link (f 1851), v. Reichenbach,
Schleid e n , die Mineralogen, Geognosten und Geologen Breit-
haupt, Naumann, Leopold v. Buch, Brogniart, Lyell,
Murchison, Cotta, die Physiker Biot, Oerstedt (t 1851.
Elektromagnetismus), Arago, die Chemiker Gmelin, Wöli-
ier, Poggendorf, Berzelius (t 1848) und J. von Liebig
(Agrikulturchemie), die Astronomen Laplace (+ 1827), Be ssel,
Gauß, Struve, Leverrier, Mädler, Littrow, Hind
haben eine Reihe der wichtigsten Entdeckungen gemacht. Am
großartigsten zeigt sich die Totalanschauung und Zusaramen-
faßung in Alex. v. Humboldt (f 1859). Freilich hat sich auch
auf diese Forschungen eine weit verbreitete materialistische oder
pantheistische Weltanschauung gegründet.
3. Als Mathematiker zeichneten sich außer mehrern der
unter 2) genannten Männer besonders Gauß (t 1855) und Le-
gendre (f 1833) aus.
4. In der klassischen Alte rtumskunde, welche immer
mehr zur Auffaßung des antiken Lebens nach allen Richtungen
sich durcharbeitete, glänzen die deutschen Namen G. Hermann,
A. B ö c k h, F r i e dr. v. Thiers eh, J. Bekker, A. Lob eck,
Fr. Jakobs, K. 0. Müller (f 1843), G. Bernhardy, Karl
Lachmann, K, Fr. Hermann, Fr. Ritschl und sehr viele an-
dere. In England zeichneten sich P. E1 ms 1 e y und Th. Arnold,
in Dänemark M a d v i g aus. — Um die Kenntnis der orientalischen
Sprachen und Litteraturen erwarben sich anerkennenswerte Ver-
dienste Gesenius, v. Hammer - Pu rgstall, Silvestre de
Sacy, Wüstenfeld, Neu mann, Fleischer, Wilson u. a.
— Nachdem A. W. v on S c li 1 e g e 1 auf die altindische Welt hin-
gewiesen, ward von Frz. Bopp und Willi, von Humboldt
(t 1835) die wunderbare Resultate zu Tage fördernde Sprach-
vergleichung ausgebildet.— Aegyptens Altertum ward von
Champollion d.jüng. durch Entzifferung der Hieroglyphen,
dann von L e p si u s, B r u g s ch und Mariette aufgehellt, die
Geschichte Vorderasiens durch die Ausgrabungen zu Ninive und
an anderen Orten von B o 11 a, Lay ard, Rawlinson, Oppert
aus dem dichtesten Dunkel ans Licht gezogen. Auch die neuern
Sprachen fanden Durchforschung. Unübertrefflich sind für die
deutsche die Leistungen von Jakob und Wilh. Grimm, außer-
dem zu nennen Graff und Laclimann. Für die provenija-
lische Litteratur brach Diez, für das slavische Altertum Schaf-
farik Bahn.
5. Die G es ch ic h ts c hr ei bun g schwang sich zur höchsten
Auffaßung empor durch die Deutschen Niebuhr (f 1830), Hee-
ren (f 1842), Eich Rom, W ilken (f 1840), Schlosser, Lu-
den, Wachsmuth, Leo, Dahlmann, Lappenberg, am
meisten durch L. Ranke und dessen Schüler. Höchstwertvoll
ist die Sammlung der älteren Geschichtsquellen, Monumenta
Germaniae, begründet von Stein, ausgeführt von Pertz.