1755 -
Chemnitz
: Stößel
- Autor: Hager, Johann Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Der Ix. Hauptabschn. von dem Obers. Kreise. 471
Haltinvs, hat zwar Schenke besonders gestochen, wir
sind aber bey der Harrptcharte geblieben.
Es liegt selbiges an der Elbe, wo die Saale und Mul-
da hinein fallt, und grenzt gegen Mitternacht an das Her-
zogthum Magdeburg, gegen Morgen an das Churfürsten-
thum Sachsen, gegen Mittag an Merseburg und die Graf-
schaft Mannsfeld, und gegen Abend an das Fürstenthum
Halberstabt und Quedlinburg, und ist 14. Mellen lang und
4. Meilen breit. Die vornehmsten Flüsse sind die Boude,
der Dolnsbach, die Elbe, die Fühnc, die Mulde, die Ru-
the. die Roßlau, die Gaal, die Selbe, die Wipper und die
Zittau. Das Erdreich bringt Gecrayd, Flachs, -Hopfen,
etwas Wein und Obst. Hol; und Wildprct hat man ge-
nug. Eisen und Steinkohlen liefern die Bergwerke, und
bey Dessau ist ein guter Lachsfang. Die Einwohner treiben
mit Holz eine grofe Handlung, und sind kheils evangcllsch-
lutherisch, theils reformirt. Dieses Fürstenthum ist das
alte Ascanien, welches von seinen eigenen Fürsten regieret
wird. Es theilt sich aber dieses fürstliche Haus in vier Li-
nien, nehmlich:
A. In Anhaltdessau. Dessen regierender Fürstleopold
Friedrich Franz Heist, geb. 1740. regiert seit 1751.^
B. In Anhaltbernburg. Der regierende Fürst ist 'Vi-
ctor Friedrich, geb. 1700. regiert seit 1721.
C. In Anhaltköthen. Der regierende Fürst Heist Au-
gust Ludwig, geb. 1697. reg. seit 1728.
D. In Anhaltzerbst. Der regierende Fürst ist Fried-
rich August, geb. 1734. reg. seit 1752.
Der Reichsanfchlag ist 9. Mann zu Roß, 20. Mann
zu Fuß, und 30. fl. zum Kammergerichte. Ansprüche macht
dieses sämtliche Haus i) auf die Grafschaft Ascherslcben,
2) auf die Markbrandenburg, 3) auf Lhurfachfen, und 4)
auf das Sachsenlaucnburgische.
Der i. Abschnitt.
Don Anhaltbernburg.
Der Antheil des Fürstens von Anhaltbernburg liegt an
den thüringischen Grenzen. Der Fürst ist der reformirten
Religion zugethan. Die vornehmsten Oerter sind:
I. Haktzgerode, etn Stadtgen mit einem Schlosse
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