Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. West- und Süd-Europa - S. 108

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
108 Spanien. lateinischen, aus dem Arabischen gernachten Überse- tzungen. Ihre Sitten wurden das Muster, nach dem sich das ganze Europa bildete; Ritterschaft, Turniere, Galanterie, Romane, alles trug einige Jahrhunderte hindurch die unverkennbaren Zeichen deö maurischen Ursprungs, Ferdinand Die überwundenen Mauren bekamen dieselben und Iftbelle Bedingungen, welche ihre Vorfahren den überwun- vom^ayr ^enen Gtthen zugestanden hatten, aber es war die ^ arglistige und schwache Politik Ferdinands, oder der blinde Fanatismus des im Jahr 1480 errichteten Jn- guisitionsgerichts daran Schuld, man hielt ihnen diese Bedingungen nur zu schlecht. Oeffentliche und heim- liche Bedrückungen wurden so lange angewandt, bis sie aus Verzweiflung zu den Waffen griffen: dies war es, was man gesucht hatte, um unter dem Schein des Rechtes die geschlossenen Vertrage bre- chen zu können. Man richtete ein entsetzliches Blut- bad unter ihnen an, und die übergebliebenen hatten keine andre Wahl als Christen zu werden, oder mit Hinterlassung ihrer Güter das Reich zu verlassen. Diese Spaniens Wohl so nachtheilige Verbannung, und die eben so schädliche Vertreibung von 300000 Judenfamilien, denen man mit der grausamsten Har- te begegnete, war die Haupkursache, warum Pabst Alexander Vi Ferdinand den Titel eines katholischen Königs mittheilte. Die im Jahr 1492 durch Chri- stoph Kolon gemachte Entdeckung von Amerika gab der rastilianischen Krone einen neuen Glanz. Schon fieng das vor kurzem nocp in sich selbst so unruhige Spanien an auf auswärtige Eroberungen zu denken, wie denn der berühmte Gonsalvo de Kordova das Königreich Neapel für Ferdinand und Isabelle ero- berte, als der Tod der letztem im Jahr 1504 eine Duell? neuer innerlichen Unruhen öffnete. Beyna-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer