1784 -
Leipzig
: Weidmann und Reich
- Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Italien.
am meisten schmücket, ist die Fontane, welche der
Ritter Bernini im Mittelpunkt des Platzes angelegt
har. Die Flüsse Donau, Ganges, Nil und la Platg
sitzen an den Ecken eines großen, einen Obelisk tra-
genden Felsen, aus welchem vier Ströme hervorkom--
men. Neben ihm sind noch zwey andre Spring-
brunnen.
In dem Rrone della Regula, eigentlich Are-
nula, wegen der Menge Sandes, den die Tiber hier
ans Ufer wirft, bemerken wir den pallast Farnese,
welcher sowohl der bestgebauetste in Rom, als auch
für Kunstliebhaber der nwrkwürdigste ist. Er gehört
dem König von Neapel, und wird von seinem Ge-
sandten bewohnet. Im Hofe steht unter den Bogen-
gängen der berühmte farnesrsche Ierkules, eins der
besten griechischen Kunstwerke, das erhabenste Ideal
der männlichen Kraft. Der ganze Pallast ist über-
haupt mit herrlichen Statüen und Gemälden gezierek,
wohin vorzüglich die Gruppe gehöret, welche einen
springenden Ochsen vorstellt, dem die Brüder Zethuö
und Amphion einen Strick an die Hörner legen, des-
sen Enden in den Haaren ihrer Stiefmutter der Dirctz
befestigt sind. Unten sieht man noch verfchiedne andre
Figuren. Ein anderes in diefem Viertel gelegenes
Gebäude, ist der Monte di Pieta, ein der Bank
gehöriges Haus, in welchem die Pfänder, auf welche
Geld vorgestreckt ist, aufbehalten werden. Man leiht
hier jedem bis auf zwey Drittel vom Werthe des
Pfandes; bis auf izothaler ohne Zinsen. Von
wichtigem Summen aber bezahlt der Eigenthümer
6-f vom Hundert.
Rione St. Eustachi-, enthält den pallast
Giustimani, wo auf 560 Statuen gefundelchwer-
den. Auch ist hier der pallast des Statthalters
von Rom, auf dessen Platze ehedem die prächtigen
Bädey