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1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 475

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Ungarn. 475 rung ein großer Theil gänzlich verdorben ist. Eben so werden auch andre Zweige des Landbaues vernach- läßigt, und selbst die Viehzucht, welche doch dee größte Schatz des Landes ist, könnte noch auf man- cherlei) Weise verbessert werden. Zu krage Stalle zu bauen, lasten die Illyrier Sommers lind Win- kers ihr Vieh auf dem Felde, wodurch nicht allem der Dünger verlohren geht, sondern auch das Vieh den reißenden Thleren preis gegeben, und durch Nässe und Kälte sein Wachskhum gehindert wird» So ansehnlich dierindviehzucht ist, so versteht man doch wenig vom Butter, und Kasemachen, und selbst» das Melken der Kühe ist nicht sehr im Gebrauche» Schwerlich würde man auch so große Nachläßigkeit vollkommen erklären können, wenn man nicht wüßte, daß über die Hälfte des Königreichs dem Adcl gehö- ret, daß die adelichen Herrschaften unmäßig groß sind, und die Entfernung der Gutsherren, welche meist in Wien oder Ungarn leben, zu allen schäd- lichen Folgen der Verpachtungen und Miethlingsver-' waltungen Anlaß geben» In einem Lande, wo es sogar an Maurers und Zimmerleuten fehlet, wo das Volk lieber faul- lenzen und kümmerlich, als arbeiten und gut leben will, da ist bey allem Rerchkhume roher Materialien an keine Vollkommenheit oder Menge der Manu- fakturen zu denken» Alle hiesige Manufakturen und Fabriken waren im Ir' 178 k folgender Einige Ser- denspinnereyen und Seidenmanufakturen, etliche Tuchmacher, welche Teutsche sind, und Tücher, Fla- nelle und> dergleichen für den Landmann verfertigen, eine Glashütte und eine Potafchenbrennerey» Die beträchtlichsten Manufakturen aber sind die der Bauern selbst, deren Weiber spinnen, weben, groß- be Leinwände, Tücher, Schuhe, Mützen und der- .* gleiche»
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