1788 -
Leipzig
: Weidmann
- Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
i--2 Brasilien.
Eselsfuß sehr ähnlich. Dieses Thier kennet kein an«
deres Vertheidigungömittel, als die Flucht. Die
Indianer erlegen es mit Pfeilen, oder sangen es mit
Fallstricken, die sie ihm listig genug legen. Sie
machen überaus viel aus seiner Haut, woraus sie
das Rückleder rund herausschneiden, und Schilder
von der Größe eines Faßbodcns daraus verfertigen;
wenn es ganz trocken ist, soll es auch wirklich den
Pfeilen widerstehen. Das Fleisch des Thieres gleicht
dem Rindfleische an Geschmack, und die Brasilianer
wissen es zu bucanircn.
Das größte Thier in Brasilien, nach dem Tapi-
ruffu, ist eine Art von Hirsche, welche die Brasilia-
ner Scoraffu nennen; er ist nicht so groß als unfer
Hirsch, sein Geweih ist viel kürzer, und sein Haar
eben so lang als das unserer Ziegen.'" Man findet
aber keine große Hirsche in Brasilien, als in der
Hauptmannschaft S. Vincent.
Der Eber des Landes, welchen die Wilden Ta»
jajfu nennen, hat auf dem Rücken, wie die in den
andern Gegenden des mittäglichen Amerika, eine na.
türliche Oejfnung, wodurch er Athem holet. Allein
ob er gleich einen solchen Leib, Kopf, Ohren, Beine
und Füße, wie die unsrigen, auch eben solchezahne hat,
welches hackichte, fpihige, und folglich sehr gefährliche
Waffen sind; so ist er dennoch durch sein Geschrey,
welches fürchterlich ist, ingleichen durch die Oeffnung
auf dem Rücken, davon unterschieden.
Der Atsuntl in Brasilien ist ein rothbraunes
Thier von der Größe eines Spanferkels. Es hat
einen gespaltenen Fuß, einen sehr kurzen Schwanz,
eine Hasenschnauze und Hasenohren. Sein Fleisch
ist eine sehr gute Speise, und man hat von diesem
Thiere noch eine Art, welche Tapiti heißt.
Die