1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Anrikus Annulus
249 Annkcerii Annius
völlig wieder zurück/ bis er endlich A. m.
374s. gar aus Italien wieder nach Cattba-
go, uni solches gegen bensdpipnem zu de-
fendiren/ zurück geruffen, allein auch noch'
eben solches Jahr dergestalt von bemelde-
fern scipione geschlagen wurde/ daß 20000.
Canhaginienici' ausöem Platze blieben, und
eben so viel gefangen wurden/ worauf denn
auch so fort von öeyderr Theilen Friede ge-
macht wurde. Wie er aber mit den Rö-
mern nicht Friede haltenkunte; also suchte
er zuförderst die verfallenen Dinge der Car.
thaginien/ef wieder auf einen bessern Fuß
zu setzen; mußte sich aber darüber von
Carthago weg/ und a. m. 5755. deßhalben zu
dem Könige Anciocho M. in Allen retiii-
ren/ weil seine Neuerungen selbst den we-
nigsten seiner Lands- Leute ansiunden Er
heyete daher auch besagten König wider
die Römer auf; allein/ als solcher a. m.
3759. geschlagen wurde/ und Hernachmahls
einen nachtheiligen Frieden eiugehen mm
ste/ wurde auch der gute Annibai gezwun-
gen/ seinen Wunder-Stab weiter zu setzen.
Wie er sich denn daher vorerst «ach.cre-
tam, von dar aber wieder zu dem Könige
Fni6a, in Litbynieu, »rächte; allein/ ungü-
acht er diesem auch gute Dienste wider den
Eumenem, König äupergamo, thatk; dkn-
noch wurde er endlich in dessen Reiche von
den Römern auf einem Castelle umrin-
qet/ und/ weil er sich lebendig nicht wolte ge-
fangen nehmen lassen/ vergib er sich selbst
mit Gifte/ als er seine Jahre bis auf70. ge-
bracht hatte. Er wurde nach seinem Tode
bey der Stadt Libyiia, so oberhalb dem itzi-
gen ifmch in Klein-Allen gelegen gewesen,
begraben, und ihm nichts mehr als diese
Worte auf das Grab gefetzet: Mt jitus cft
Amübai; feine Icßteit Worte aber sollen ge-
wesen scyn: Soluamns diuturna turn Populum
Romanum, quando mortem Jinis exjpetfare
longum cerijit i Seine Genealogie sielmlnter
Hamilcar, n. 4.
Annicerii waren eine besondere 8ette derer al-
ten Philoibphorum, welche ihren Nahmen
Vvn dem Anniceride, so Vvn Cyrene gebür-
tig/ Und C(U Auditor hxg Panebata: gewesen/
anbey ungefthr A.^k. 3580. gelebet/ bekom-
men ; sonst aber mit zu den Epicuteis gehö-
reten,indem sie das höchste Gnth in der Wol-
lust suchcteii/ und die Tugend nur darum
für lobwürdiq hielten/ weil sie die Wollust
mit zuwege bringe.
Anniuz, ein Römer/ hielt a. m, 5850. nebst
dem I.. Appuieio Saturnino, um das Zunft-
meister- Amt au/ wurde aber von besagten
seinem Corepetenten darüber aus denrwe-
ge geraumet. Wiewohl doch auch die Au-
&ores in dessen Nahmen sehr variireu, also/
da ihn z. E. Piorns Annium nennet/ heissen
lhu andere C. Memmixm, item Auium Noni-
» und so ferner.
t. Amins war A.m. 3859. Tribwnus Plebis zu
Rom, und/ alstrnütbemp. llucuiio solches
Amt auch »och das folgende Jahr behalten
250
wolte/ entstund daher ein solcher Streit/
daß das gantze Jahr keine Comitia gehal-
ten/ und mithin auch keine Magiilratus cu-
mies erwehlet wurden. Wie denn daher
auch Öuf'a. M. 3840. keine Confules in den
accuraten Rönri sehen Faftis gefunden wer-
de»/ und also solches eines von den 4. Jahren
mit ist/ welche von den.annis Mund» ge-
gen die Annos Coniulum in der Cbronoiogltz
von einigen für zu viel gehalten werden.
Q^Annius. war einer von des Catiilnl Anhän-
ge/ welcher aber/ als es mit solchem wij'.dig
wurde/ sich bey Zeiten aus dem Stande
machte.
T. Amins ist bey bcttt Cicerone bccmilo, wel-
cher den Ciodium aus dem Wege ramnete,
und hernach von bemeldetem Redner, ob-
wohl unglücklich/ defendí^ wurde. Siehe
an seinem Orte Milo.
Annulus aureus, war ehedessesi bey den Rö-
mern das Kennzeichen/ wodurch cm Ritter
von den gemeinen Bürgern «r em eren
wurde/ weil diese keine anderen Ringe als
von Eisen/ tragen durften. Indessen wur-
den doch eben diese dann und warn: ihrer
Meriten roegeit mit solchem von den Cenfoii-
bus begabet, und damit auch in den Ritter-
Stand erhoben, und zwar wiederfuhr solche
Ehre nicht nur den ingenms, sondern auch
manchmahl denen Libertinis. Sie trugen
aber dergleichen ordentlicher Weise an der
lincken Hand / und zwar an dem klein e-
sten Finger ohne einen/ und solches/ weil
theils. nach der alten Eßvpter Vergeben,
eine Nerve von dem Hertze bis an solchen
Finger gehe/ die sie also gleichsam mit dem
Ringe kröne«/ oder/ nach andere«/ weil das
Gold eine besondere Kraft geben soll/ damit
ftärcken wollen; theils aber/ nach des Arte,
Capitonis Mcymmg solcher Finger der be-
qvemste dazu gewesen/indemer am Daume
vielfältig hinderlich gefalle«/ am Zeiger-Fin-
ger zu viel Anstoß gelitten/ weil er auf der
Seite nach dem Daumen zu/ nicht bedeckt
gewesen, der Mittel-Finger aber zu lang,
und der kleine zu kurtz geschienen; sonst a»
der doch auch ehemahls ingemein an der rech-
ten Hand getragen worden, bis man ange-
fangcn kostbare Steine hinein zu setzen, nach
welcher Zeit, um solche Steine durch den
vielen Gebrauch der besagten Hand nicht zu
beschädigen, man die Ringe endlich au die
Lincke gestecket. Es ist aber denn solches
Infigne, Jjc&ft Ñndem, Nüt Von dm 'Fufeis
zu des Tarcpünii l'riici Zeiten, an die Römer
gekommen, und wurde auch von Raths-Her,
ren mit beybebalten, ob gleich nicht mehr,
als ein Kennzeichen, sondern vielmehr nur
als eine blosse Zierrath oder auch so fern, als
sie dergleichen Ring zu ihrem Pitschafte mit
brauchtten. Massen dieses vornehmlich der
andere Nutzen solcher Ringe war. Wie
sie aber dißfalls nach der Zeit eine grosse Ab-
wechselung mit den Steinen, so in dieselbe
gesetzet wurden, iiebeten, und dero Kostbar