1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
70 / Carus Cafcel
Casil Caspia
70s
Carus, ein Poet und Pi-Lcepcor der beyden
Cresarum, Caii Und Lucii, linier dem Augufto,
war insonderheit ein guter Freund des Oui-
äü, und har dietbatendesttercuüs in Ver-
sen beschrieben, so aber gantzlich verlohren
gegangen.
jaifsus Carus, oder, wie er auch genannt wird,
Carus Liecius, war ein beruffener Zungen-
Drescher unter dein Kayser Oomiriano zu
Rom, welcher insonderheit Profeffion vom
Anklagen anderer machte, und für einen der
vornehmsten Blau-Strümpfe seiner Zeit
Von dem tuuenale, Marciale U. ö. angegeben
wird.
Caryfti^coiumeii* smdseulgen ans Carystl-
schem dlarmor , so bey der Stadt Car),fto in
der Insul Lublla, oder dem heutigen Ne-
gropont gebrochen wurde. Siehe so gleich
Caryflus.
Caryftus, Gr. eine der vornehmsten
Städte auf der Insul Eub«a, oder dem
irrigen Negropont, und zwar aufdero Süd-
Westlichen Seite, unten an dem Berge
vcka. Nicht weit von ihr lag der kleine Ort
ölarmarium, wo der Carystische Marmor, so
insonderheit zu den Seulen geschickt war,
gebrochen wurde, und solchen seinen Näh-
me» mithin nicht eben von dem nächsten,
sondern berühmtem Orte hat.
Cafe* sind bey dem Cicerone, Philipp. Ii. c. n.
die beyden 5cnii>ü Calcr, welche sich mit
unter den zusamme verschwohrncn gegen
den lut. Cifarem befanden, und so fern un-
ter die vornehmsten derselbe» können gezeh-
lei werden, als der eine von ihnen, nehmlich
der Publius Cafca, da Cimber den Cxsarem
bey deni Rocke anfassete, solchen» mit dem
Dolche die erste Wunde an dein Nacken bey-
brachte, und, da Ca?far tbn mit der, Worten ••
Scslerate Cafca, quidagis ? in de.'! Dolch griff,
sein Bruder auf sein Russen umhülffe, so
fort auch mit anfiel, und mithin endlich auch
der helle Haussen auf den Cziaran einstür-
mete. Einige wollen, daß ersterer noch von
diesem mit einem Schreibe-Griffel durch den
Arm gestochen worden, welches aber suero-
nnis dein Caßlo geschehen zu seyn meldet-We-
nigsteus aber, da keiner von solchen Mördern
eines natürlichen Todes gestorben, oder den
cifarem über z. Jahr überlebet haben soll,
werden sievcyde auchso mithingefahren seyn,
ob sich wohl nicht finden wollen, wenn, wo,
oder wie solches eigentlichgeschchen/vline daß
doch zu vcrmuchen,daß sie init in derschiacht
bey Phiüppis geblieben,als bey der wenigstens
vbbemeldeter Publius mit gewesen.
Laicclliu; Aulus ist bey dem Horatio,,* Arte Po-
et. v. 571. der A. Caicellius Vindex , ein be-
rühmter Jurist zu Rom, welcher keines We-
ges von den Triimuiiris, t>Cn, Augufto, An-
tonio uublepido bewogen werden kunteihre
Dinge zli approbireu, und als er auch sonst
von des Claris Thun sehr frei) redete, und
von seinen Freunder, behutsamer zu gehen,
ermahnet wurde, gab er zur Antwort; daß
twep Dinge, welche sonst den Menschen sehr
verdrießlich zu seyn pflegten,ihm solche grosse
Freyheit zustünden, nehmlich sein Alter, und
daß er keine Kinder habe. Er war übrigens
ein Lehrling des Mutü Scæuoiæ, und hak
unter vielen andern Dingen auch ein Buch
Bcncdi&orum geschrieben, so noch zu Pom-
ponii Zeiten verhanden gewesen, nach der
Zeit aber mit samt den übrigen auch vollend
verlohren gegangen. Vom val. Máximo wird
er sonst fälschlich Cajeihus, und nicht min-
der unrecht auch in einigen Editiombns des
Horacii iajfelius gewinnt.
Cafilinum, eine Stadt in Campanien/Und zwar
zu beyden Seiten des Flusses Vulrurni, wel-
che zu den ältern Zeiten eme Römische Præ-
fedhira , oder Vvigrev war, hernach aber von
demclüire und Anconis mit cinerrömischen
Kolonie besetzet wurde. Nach einigen soll
das itzige'-apua, nach andern aber der Ort
Caftdhiz.o an dessen Stelle stehen.
Cafmilla war die Gemahlin des Mcrabi, nach
welcher er denn Hernachmahls seine Tochter
mit weniger Veränderung Camiiiam nenne-
te, welches nach dertuseischen Sprache, so
viel,als cinedienerin der Götter hiesse.s»ehe
oder, Camilla.
Cafperia, eine Stadt der Sabiner, welche von
einigen auch Cafperuia genannt wird, und
solchen Nahmen von der Stadt Cafpeio jn
Baäriana haben soll. Sie lag an der» Flus-
se ttimei!a,und soll, nach gemeinster Mey-
nung, der itzigeort Appra in der Päbstlichm
Provintz Sabina Id)«.
Cafpia clauftra stlld bey dèm Claudiano, in Ruf.
lib. Ii. v. 2z. so viel, als die Porct, oder Py
Cafpiæ. Wenn aber diese bey den Alten
dreyerley gewesen, als eimnahl zwischen Me-
dien und Parthien, unfern von der Stadt
Rages, und mithin also ungefehr in der heuti-
gen Persrscheu Provintz Cumas, g,, dem Ge-
bürge loiiack; sodann in Albania an dein
Caspischen Meere, in der Gegend der Stadt
verbem, und also in der Persischen Provintz
schiruan, welche bis itzo noch die Caspischen
Pforten heissen; und drittens endlich in dem
Gaucallschen Gebürge,und also in dem heuti-
gen Georgien, will fast schwehr fallen, zude-
rerminiren, welche der Poet eigentlich ver-
stehe. Doch scheinet er wenigstens auferstere,
ungeacht sie die eigentlichen Porc», oder Pyiæ
Cafpix find, sein Absehen nicht haben zu kön-
nen, da die in dem Caucafo von den Alten
nicht anders, als nur selten cappiæ, wohl
aber Cauca(îæ oder ibcricæ genannt werden;
wird man verhoffentlich die bey dem ikigen
verbent am füglichsten verstehen können. .Es
sind aber denn diese ein meist durch die Felsen
gebrochener Weg, so soco. Schritt lang, al-
lein nur so breit ist, daß ein Wagen in selbi-
gem fahren kan, und dienet vornehmlich zur
pailage zwischen Persien undddo!eau,welches
letztere sich auch derselben bey den bisherigen
Troiibien in Persien bemächtiget-
Cajp a colla sind bey dem Claudiano, Conf.iih
Honor, v, 607. fy viel als die Caspisthen Ti-
ger-