1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
is4? Mardonkuê
gewissen Sitz gehabt, kanes ftyn, daß, da sie
sich bald hier, bald dort aufgehalten, nach sol-
chem ihren unlekschredenen Aufenthalte auch
unterschiedene Marionen aus ihnen gemacht,
oder doch von einer Zeit verstanden worden,
was von unterschiedenen anzunehmen.
Mardonius, des Gobrya: Svhn, Cftt Vornehmer
Perser, als der auch selbst des Darii Hyftafpis
Tochter, Artoioftram zur Gemahlin hatte,
wurde a. m. 34*6 als ein noch gar junger
Mensch, mit einer starcken Armee wieder die
iones geschickt, die er auch gar bald in Ord-
nung brachte , und hernach in Griechenland
übergieng. Wie aber nicht allein feine Flotte
an dem Berge Athos durch den Sturm ruini-
ret wurde; sondern er auch eine ziemliche
Niederlage von den Thraciern erlitte, giei-g
«r wieder in Asien zurück,da er denn sein Gom-
ma »dc. verlohr, und solches dem vari und Ar-
rapderni überlassen muste, die aber nichts
glücklicher, als er, wider die Griechen waren.
Mardonius, des Gobryæ und einer Schwester des
Darii Hyftafpis Sohn, hetzete vornehmlich
den Xerxem an, dir Griechen, und zwar inson-
derheit die Athenienser aufs neue mit Krieg
ruüberziehcn,und den Schaden, welchen sein
Vater von ihnen erlitten, zu rcuenziren.
Er erhielt auch nachher nebst dem Tirinta-
tæchme, Smerdone, Mafifte, Gergi Ullí)Me-
gabyz-o, das Haupt-Gommancin der entsetzli-
chen Armee, so Xcrxcr zusamme brachte, und,
da solche a. m. 3470. so wohl zu Lande an den
Thermopylischen Engen, als auch zur See
bey dem Vorgebirge Arcew.iño unglücklich
war , riech er dem Xerxi. ihm ein 300000.
Mann guter Leute zu lassen, mit den übrigen
aber, um allen Aufstand in Persien zu verhü-
ten, wieder dahin zurück zu gehen. Es ließ
sich auch dieses Xerxcs gefallen, und Mardo-
Níul legte sich so fort in Thessalien in die Wm-
ter-Qvartiere. A. M. 347t. suchte er die
Athenienser mit den größten Promeñen von
der übrigen Griechen Aiüam abzuziehen,
allein da sie ihm kein Gehör geben wolten,
verbrannte er Athen zum andern mahl, er-
oberte auch olynthmn ; da es aber noch sol-
ches Jahr bey batead* zu einer Haupt-
Scklacht kam, verlvhr er nicht nurdieselbe,
und zugleich aufdie 270022. Mann der Gei-
niars ; sondern wurde auch selbst von dem
Aimnefto, einem Spartaner, erleget. Doch
sind auch einige, welche wollen, daß er mit we-
nigen Persern ccftappirek, und, da er hernach
des Apoiiinis Tempel auf des Xerxis Befehl
berauben sollen, von dem Hagel mit allen sei-
nen Leuten erschlagen worden fty, so aber
falsch, oder, von einem andern Mardonio zu
verstehen. Wenigstens zergete man lange
Zeit nachher sein Begräbniß in Böotien, und
vb wohl andere fürgeden, daß sich sein Corper
nach der Schlacht niraends finden wollen, so
soll doch auch Paufanias nicht haben zugeben
wollen, daß solcher Cörper nach dem Tode be-
schimpfet werden sollen, wiewohl Lampo»
aus Aegina riech, und sein, des Mardonii
Sohn, Arten, dein Diunyfophani, einem
Maköus Marsskis igft
Ephesier, grosse Gefchencke gethan haken,
solches seines Vaters Begräbniß dafür zu be-
sorgen Einige halten ihn für den Mardochai,
dessen in dem Buch Esther gedacht wird, die
aber so dann auch den xerxem für den daselbst
beschriebenen Ahafuemm ansehen müssen, ft
aber andere so wohl durch andere Tewerßthu-
mer, als insonderheit aus der Chronologie zu
widerlegen bemühet seyn. Ob er aber doch
nicht einer mit vorhergehendem- Mardonio
ftyn möge; laßt man dahin gestellet seyn.
Mardus ist bey dem Gurrio, Lik*[Ii. e. rj. ft viel,
als ein Marder von Marion, da aber einige für
nmione lc. nomine wollen sie, daß sol-
ches der eigentliche Nähme des aufaefange-
nen Menfchens gewesen, welches Fürgeben
aber keinen Stich hält.
Mai-e inferum ist, so vlch als das Meer, ft an der
Mittäglichen Seite von Italien hingehet,und
sonst insonderheit auch das Mare Tujium, C
Tyn-bemm genannt wird. Es beißt aber
das Inferum |'j| regard des Golfo di Venecia,
so das yixzfuperum genannt wird, nachdem
nehmlich, als die Geograph! hoch nennen,
was gegen Mitternacht lieget, tief aber, oder
unten, was nach Mittag zu gehet
Mareoticum wird bey dem Horacio, Hb. I. Od. 37.
v. !4. von einigen auf Mareotischen Wein,
von dem so gleich unter Mareotides uh es eiri
mehrers wird gesagt werden, von andern aber
aufdas Egyptische Reich gedeutet, ft Mareo.
ticum von dem berühmten See solches Lan-
des, von welchem ebenfalls unter uarettts
paius ein mehrers soll beygebracht werden,
doch scheinet ersterer Auslegung ungezwunge-
ner, als letzterer zu seyn.
Mareotides vires sind bey dem Virgilio, Georg. //.
v.91. ft Viel,als Wemstöcke,wie sie sich an dem
Palude Mareoride Hey Alexandria in Egypten
befanden, und wegen des köstlichen und dell-
caren Weins, den sie gaben, ehemahls für an-
dern in grossem eftime stunden. Wieden»
Piinius von ihren Trauben rühmet, quodfite-
rintfaporis iucundißmi, und Vyn dem Wsrns
c^uod fiuer'it fuaue, tenue, & fit au it er olens„
zumah! was den weissen anbelanget. Jedoch
wie einige durch ftlche vires Mareotides auch
die Egyptifcheu überhaupt verstehen; als»
wollen andere lieber sie von einer Art Griechi-
scher annehmen, und gründen sich darbey auf
des Goium elfte Autorität, weil sie aber ein
mehrers darvon nicht beybringen, hält man
es lieber mit erftern.
^areoris palus war ein See auf der Mittägli-
chen Seite der Stadt Alexandria megypten,
ft ungefehr 30000. Schritte lang war und
bis 150222. im Umfange hatte, wofür doch
aber andere die Länge fast auf 320.8radia,
die Breite aber auf 150. setzen. Er heißt
sonst auch Palus Mareia, und dienet bemel-
deter Stadt zu einem beftndern Hafen, au»
welchem man durch die vielen Canäle fast w
gsnn Egypten kommen kunte. Um ihn her-
um war ein ungemein'fruchtbares Land,
welches insonderheit einen deiieacm Wein
gab, und führete sonst von solchem Paiude