1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
24)5 Salomón
habe. a. M. 2^6. besuchte ihn die Königin
aus Arabien, so, nach einigen, Sicauia, nach
andern aber gekeissen, und mit ihm
den Meiiuiech, den Stam-Vater der noch itzo
reqirenden Kayserin Ab> Knien soll gezeuqet
habenallejnvon A.m. 2962 fiengerauchan
sich die vielen u. meist fremden Weiber, (Mas-
sen sich sein Frauenzimmer bis auf 1000. er-
streckte,) von Gott ablencken zu lassen, und
starb er endlich a . 2969.1m Sa.iahre seines
Alters, da den viele an reiner Seeligkrit zwei-
feln, viele aber solche ihm doch nicht abspre-
chen wollen, weil er seinen Prediger erst nach
seinem Falle, und also nach seiner wieder ge-
thanen Busse soll geschrieben haben. Sonst
geben die Rabbinen noch von ihm für,daß,als
er den Tempel bauen wollen, er die Arbeiter
von festem Schwieger Vater aus Egypten
verschrieben, der aber aus ia’oufie, daß solcher
Tempel einem ankern, als seinen Göttern,
gebauet werden solle, ihm lauter Leute ge-
schickt, aus dere:! K-cimtöt er gesehen, daß sie 1
noch selbiges Jahr sterben würden; allein als -
solche angekornmcn, habe Salomo» ihren in-,
stehenden Tod ihnen auch so gleich angesehen,!
und icdem daher einen Sterbe-Kittel vereh-;
pet, und sie ingesamt dem vaj>hn wieder zuge. I
schickt mit einem Briefe dieses Innhaltö: ^
Equ’dem credo, te ißisde amiculis feralibus j
boc anno xnduenüs piofpicere non potuifle.!
Eccéi's inßmfli ad te t edeum! Also dñ er den :
Tempel erbauet,phne daß man einwerckzeug i
darbey gehöret, wolle» sie,daß er solches durch:
den Wurm öcliamir, welcher so groß, alöein!
Eersten Korn gewesen, und von Gott nur
als ein nevaimiv erschaffen worden, zu wege
gebracht. Massen solcher die Kraft soll gehabt
habe,», daß wenn er auf was hartes geleqet
worden, solches also fort unter ihm zersprin-
gen müssen; und solchen Wurm soll er denn
durch Anzeigung des A smollci von einem son-
derbaren wilden Hahne bekommen haben,der
ihn nach des Mofi; Zeiten, so ihn auch besessen
soll haben, verwahrlich aufbehalter- »eyait,
sich über nach dessen Verlust auch selbst an
einem Baum crhcncket. Daß an dessen Pal-
^ laste länger, als an dem Tempel gebauet wor-
den, soll nicht daher kommen, daß dieser kost-
barer, oder grösser gewesen, sondern weil an
jenem die Engel ßlbst mit Hand angeleget,
auch Zeit des gantzeu Baues keine Arbeiter
kranck gewesen, viel weniger gestorben Fer-
ner soll er insonderheit in dem Tempel un-
ter andern Zierratben auch eine» güldenen
Weinstock gesetzet haben, so jährlich seine gül-
dene Wern Trauben get-agen; und hier
sechstem Herr nicht nur aller Könige, son
der» auch aller Vögel und wilden Thiere ge-
wesen seyn,urrd,als er von dem wi den Hahne
gehöret, daß die einige Königin der Lab-o-
rum in Arabien ihm nicht rrnterlhan sey, habe'
er solchen mit einem Heer Vögel zu ihr ge-
schickt, und einen Brief mit geaeben dieses
Znnhalts : Rex Salomo Sah ¡tont m Regina be-
ne gerere! Sumen atemum Regem mectnßi. l
tuit omniutn feparum £7 volucrum, Meumfu- j
Salona 24)6
percilium omnes huius Orbis Reges verentur.
Quod fi ms vifitabis, maiore te pra ceteris
honore afficiam, abnuentem copiis meis in-
feflabo. Seque cß vt dicas, non pofli me tibi
ob nimium locorum dißanfiam nocere. Faro
enim anes atque fera te tuosque diripiant I
Als sie solchen Brief empfangen, soll sie eine
grojst Anzahlschiffe,deren Vorder-und Hin-
ter, Theile mit Gold und Edelgestcinen aufs
herrlichste ausgencret worden, zurbsten, und
darauf6ooo.sthone Knaben,so alle ein Jahr,
einen Tag meine Stunde gebohren worden,
gesetzet/und mit diesem Briefe an den König
voraus geschickt haben : Regina Sabaorum Sa-
lomoni Regi multam falutem preccr l Equ ident
nolim dee fle officio te adeundi è? tuaiufld ca-
pe[fendi t jidquum mta regio ab ea. quam tute
incolis, J'eptem annorum diflet itinere, quafo
te, pro ea, qua polles Japientia, modum ali-
quem meas, quo tantum interuallum ad trien-
nalis itineris compendium redigatur ! Mei-
ches letztere denn ihr auch Salomo pr-eforet,
und, da sie angekomen, und von dem Lcnialni
vor den König geführet worden seyn soll, so
auf seinem Thronein einemhvfe gesessen,dest
sen Boden mit Crystall gepflastert gewesen,
und, «ls die Königin solches für Wasser ange-
sehen,und daher Venrock aufgehoben,um also
sich zu dem Könige zu nahen, habe man gese-
hen, daß sie rauche Beine, wie ein Mann ge-
habt, ob sie wohl sonst ungemein schön gewe-
sen,daher sie denn auch der König angeredet :
Fateor Jane, tefemina*- perpulchrame fle ,fcd
ifti crinttt pedes virorum proprii , formano
tuam non decent ! Welches sie denn für die er-
ste Probe von dessen Weisheit angenommen.
Was so dann sie dem Könige vor Rätzel auf-
gegeben,wollen dieqvacksalbcr auch wissen,so
aber doch eben so gar sonderbar nicht heraus
kommen, z. E- was das fey, so Erde sey,
aus der Erde komme, tn Wasser ver-
wandelt werde, so dann fest an der
Haut hange, undfeuer fange i Warans
Salomon geantwortet: daß es das Pech
fey,der übrigen, wie auch noch mehrer solcher
Fabeln von diesem Könige zugeschwciqen.
Von dessen Schriften sind sonst in der Bibel,
als Canonische Bücher, noch verhanden,die
l'roucrbia,derprediger,u dashohe Lied,oder
Camicum Canticorum , was über fönst Nvh
dessen Nahmen führet,als zuförderst das Pfai-
tcrium Salomonis und düsbllch dkl Weisheit,
komen nicht von ihm her, noch weniger aber,
was sich noch,oder auch ehemahlö von Zaube-
rischen, Manschen und Draunideuterischen
Büchern unter dessen Nahmen gefunden.
Salona, f. Saloni, die ehemahlige Haupt Stadt
inva!marien,an einem kleinenoollo fcemdri-
acischen Meeres und geringem Flusse gleiches
Nahmens, welches von den Römern zu einer
Colonie gemacht,allein nach der Zeit von dm
Sclavomern dermassen zerstöret wurde,
daß sie bis itzo noch nichts mehr, als ein ge-
ringer Überrest schlechter Hütten mit einem
mäßigen Castelle ist, wogegen aber unfem
vvn ihr die Stadt spato ans ihren Ruinen