1781 -
Gotha
: Reyher
- Autor: Voigt, Johann Heinrich
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Erscheinungen. -107
257. Die Körper in der Welt nehmen nicht im-
mer einerley Ort ein, sondern sie verändern densel-
den oft, sowohl aus eignem Triebe, wie das fliessende
Wasser, ein fallender Stein u. d.g. als auch durch
die Wirkung anderer Körper, wie z. E. fortgefprißtes
Wasser, ein geworfener Stein rc. man sagt alsdann,
1 daß sie sich berpegen; und ihre Bewegung wird
geschwinde genannt, ìenn sie in weniger Zeitvie--
lerley Derter eingenommen haben, hingegen lang-
sam, 3 wenn das Gegentheil starr har; z. E. ein
Böthe, der von Gotha nach Erfurt in 4 Stunden
geht , bewegt sich geschwinder alö einer, der in 6
Stunden erst dahin kommt.
256. Wenn die Körper bey ihrer Bewegung
an andere anstossen, so 4 üben sie eine gewisse
Gewalt an denselben aus, diese Gewalt ist desto
größer *je größer und dichter derrörper rst, und
je geschwinder er sich bewegt. Wenn also die kleinen
Schlossen sehr geschwind herabfallen, so können sie
eine große Gewalt ausüben, und die Stengel der
Pflanzen ganz in Erdboden hineinschlagen. Eben
so kann man mit einem kleinen Hammer, welchen
man nrittelst eines langen Stiels sehr geschwind be-
wegt, eben so stark schlagen, alö mit einem größer»,
den 1
1 Was sagt man von Körpern, die ihren Ort verändern?
2 Wenn ist ihre Bewegung geschwinde?
3 Wenn heisr sie langsam?
4 Was geschieht, wenn die Körper bey ihrer Bewegung am
^ einander stoffen?
5 Um wie viel größer ist diese Gewalt?