1785 -
Leipzig
: Göschen
- Autor: Lorentz, Johann Gotthilf
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Abschn. Vom menschlichen Körper. 261
aber bald spitzig zugehet. Das spitzige Ende desi
selben liegt auf der linken Seite der Brust, un-
ter dem Ende der siebenten Ribbc; der breite
Lheil hingegen liegt auf der rechten Seite
hecaufwarts nach der rechten Lunge. Folg-
lich liegt nicht, wie man es sich immer vorzu-
stellen pflegt, das Herz gerade mitten in der
Brust, unter dem Brustbein, sondern nur der
mittelste Theil desselben liegt daselbst. Den in-
nern Bau des Herzens kann man sich am besten
vorstellen, wenn man es, in Gedanken der Lange
nach, in zwey gleiche Lheile theilt; denn da es
aus vier Höhlen bestehet, vdn denen die oberste
zwar mit der untersten, keine aber mit der Höhle
neben ihr in Verbindung steht, sondern die zwey
Höhlen der einen Seite, von denen der andern
Seite durch eine fleischichte Scheidewand getrennt,
sind; so hat man auf diese Art glcrchsam zwey
unten spitz zugehende Beutel, von denen jeder
wieder zwey Abtheilungen oder Höhlen hat. Die
oberste dieser Höhlen heißt das Herzohr, weil
ein Theil davon einige Aehnlichkeit mit den her-
unterhängenden Ohrlappen eines Hundes hat.
Es bestehet aus dünnern und lockerern Fleisch-
wanden, als die drauf folgende Höhle, und ist
dazu bestimmt, das aus den zurückführenden
Blutadern kommende Blut aufzunehmen, und
es dann wieder aus sich heraus, in die unter ihr
liegende Höhle, die man die Herzkammer neimr.
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