1. Bd. 1
- S. 451
1795 -
Berlin
: Voss
- Hrsg.: Funke, Carl Philipp
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
Die Türkei,
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Die Türkei enthält die herrlichsten Landschaften in
den drei Erdtheilen, sie werden aber nicht genug am
gebanet. Die alten Bewohner derselben waren der
rühmte und mächtige Nationen. Es blühetcn einst da
die Staaten der Griechen, der Phönizier, der Syrer,
Egypter re., welche alle nach und nach zertrümmert
sind. Die jetzt herrschende Nation, die Türken, stame
men aus den Gegenden von Turkestan am kaspischen
Meere her. Diese verbanden sich mit den Arabern
(Saracenen), nahnien die Religion derselben (diemuhar
medanische) an, geriethen aber nachher mit ihnen in
Streit, und unterjochten sie endlich. Sie breiteten
sodann ihre Eroberungen weiter aus, unterwarfen sich
im dreizehnten Jahrhunderte Kleinasien, drangen im
fünfzehnten bis nach Europa vor, nahmen Konstant
tinopel ein, und errichteten statt des griechischen Kait
serthums, welches hier seinen Sitz gehabt hatte, ein
türkisches. Es führt auch den Namen Pforte, oder
hohe Pforte, von dem Eingänge zu dem kaiserlichen
Pattaste (Serail). Die Macht dieses Reichs ist in
den neuern Zeiten, vornämlich durch die Russen, sehr
geschwächt worden.
Andre asiatische Länder und Reiche.
^In das asiatische Rußland und an die asiatische Türkei
stößt ein sehr großes Land, welches die Tararei heißt.
Es besteht aus vielen kleinen Staaten, von denen eit
nige republikanisch sind; andre haben iheils ganz freie
und unabhängige Fürsten, theils stehen dieselben unter
russischem Schutz. Die Einwohner nähren sich mei-
stens von der Viehzucht, und führen em nomadisches
Leben; wenige haben Städte, und treiben städtische
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