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1. Mit zwey illuminirten Charten - S. 518

1789 - Hannover : Pockwitz
518 Naturgeschichte des Menschen. den wir befühlen, und vertritt oft bey Blinden die Stelle des Auges. Der Geschmack wird durch eine Menge von Nerven« Wärzchen, die sich auf der Zunge befinden, und auf welche die salzrgten und öliglen Theile der Speisen Eindruck ma, chen, verursacht. Diese Wärzchen haben keine Haut zur Bedeckung, sondern nur eine schleimige Hülle. Werden sie durch Wunden, durch Geschwüre, durchs Verbrennen heiffer Speisen stumpf, so ist auch der Geschmack so lange weg, als die Stumpfheit dauert. Es girbt Menschen, die ohne diese Nervemwärzchen, d. i. ohne Geschmack geboren werden. Solchen Menschen schmeckt der stärkste Wein« «ßig wie Wasser, und sie wissen nichts von der Empfindung, welche gewürzte, gepfefferte, gesalzene Speisen verursachen, kurz, sie schmecken nicht. — Auch der Geruch entsteht auf eine sehr wundervolle Art. Das Werkzeug desselben ist die Nase. Sie wird inwendig oben mit einer schwärm migen, stockigen, von Pulsadern angefüllten Haut, die Schleimhaut genannt, bekleidet, und ist über verschie, dene sehr dünne Knochen gewunden. Ueber dieser Haut verbreitet sich der Geruchsnerve. Die feinen Ausdüm siungen der Körper stoßen an dieselbe, und vermittelst des Nervens fühlen wir sie, d. i. wir riechen. Die Haut wird durch einen Schleim feucht erhalten, und hat eben daher den Namen Schleimhaut. Vielleicht seyd Ihr bisher der Mevnung gewesen, daß dieser Schleim (Rotz) eine unnöthige Anstalt der Natur sey. Allein diese weise Werkmeisterin thut nichts ohne gute Absicht. Es fängt nemlick dieler Schleim die flüchtigen Theile der Körper auf, die sonst früher wieder verfliegen würden; auch mäs« sigl er ihren Reiz, wenn er zu lebhaft ist, und dem Nerven selbst dient er zum Schutz.,
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