1. Bd. 3
- S. 307
1793 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Fröbing, Johann Christoph
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Regionen (OPAC): Hannover
Die Geschichte nach Christi Gebutt. 527
Jahre durch ein förmliches Bündniß gegen jeden feindseli-
gen Angrif zu vereinigen. Man nennt diese Vereinigung,
weil sie zu Schmalkalden geschah, den sthmalkaldi-
schen Bund. Die Protestanten hatten hiebey außer der
eben erwähnten Absicht, sich Zu vertheidigen, auch noch
diese, dem Kaiser Schranken zu setzen, der jetzt anfieng,
die beschworne Wahlcapitulation zu vergessen. Denn er
ließ gegen die allgemeine Einwilligung aller Kurfürsten
seinen Bruder Ferdinand, König von Ungarn und
Böhmen, zum römischen König krönen. Dies brachte
die Verbundenen so sehr auf, daß sie ihm die verlangte
Hülfe gegen die Türken versagten, die jetzt im Begrif wa-
ren, mtt einer großen Armee vor Wien zu gehn. Carl,
der einen solchen ernsten Entschluß der Glieder des schmal-
kaldischen Bundes nicht erwartet hatte, kam dadurch in
große Verlegenheit. Wollte er ihnen schmeicheln, so be-
kam er denpabst zum Feinde, und wollte er ihnen trotzen,
so hatte er außer den Türken, auch sie zu Feinden. Er
wählte auf eine Zeitlang das erste, und bewilligte ihnen
im Jahr 1533 zu Nürnberg den sogenannten Religions-
frieden, worin festgesetzt wurde, daß niemand die Evan-
gelischen feindselig angreifen, und daß cs ihnen frey ste-
hen solle, ihre Lehre so lange zu bekennen, bis eine Kir-
chenversammlung etwas anders beschließen werde. Nun
bekam Cül'l eine Reichsarmee von 200,000 Mann gegen
die Türken. Der König Hecdlmnd führte dies Heer
selbst nach Oesterreich, wo die Türken unmenschlich gemor-
det hatten, schlug sie und verschafre dem Reich auf einige
Zeit vor diesen wilden Kriegern Ruhe. Dagegen mußte
Celtl jetzt wieder einen Krieg mit dem König Frcknz wa-
gen , und kaum war dieser geendigt, so brachen die
Türken mir neuen, großen Schwärmen abermals in Oester-
reich ein. Ferdinand mußte zu Lanoe gegen sie gehen,
richtete aber diesmal wenig aus, uno eben so unglücklich
U 2 war