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1. Teil 2 - S. 38

1887 - Leipzig : Teubner
— 38 — nulf Bischof von Metz, und der Maiordomus Pippin (fälschlich 'von Landen’ genannt), die Stammväter1) des karolingischen Hauses, beide nach Ausweis gründlicher Forschung rein deutscher Abkunft. Als nach Chlothars Tode Dagobert die Gesamtregierung des Reichs übernahm und zu Paris, dem neuen Regierungssitz, ganz dem Einflufs der neustrischen Grofsen sich überliefs (Pippin vom Hofe entfernt), wuchs die Unzufriedenheit der Austrasier und ihr Verlangen nach einem eigenen König. Dazu kam die beständige Bedrohung der Ostgrenzen durch die Wenden; unter ihnen hatte der ausgewanderte Franke Samo ein grofses Slaven-reich an der Elbe, Oder und Donau gegründet (624), und 630 ein fränkisches Heer in der dreitägigen Schlacht bei Wogastis-burg in Böhmen geschlagen. Erst als der König seinen unmündigen Sohn Sigibert Iii. zum König von Austrasien und Adal-gisel, den mit einer Tochter Pippins vermählten Sohn Arnulfs von Metz zum Maiordomus machte, wurden die Wenden zurückgeschlagen. Mit Dagoberts Tode und Sigiberts Alleinregierung beginnt der Verfall des Herrscherhauses. In langem Bürgerkriege ringen die großen Familien um die Herrschaft, während in Aquitanien und Bayern unabhängige Staaten entstehen und auch Alamannen und Thüringer — ihr Herzog Radulf besiegt 640 den König Sigibert — sich vom Reiche abzulösen suchen. In Austrasien ragten die Karolinger durch Macht und Ansehen hervor. Pippins (*j* 639) Sohn Grimoald rifs 642 das Maiordomusamt an sich und war 14 Jahre lang der eigentliche Herrscher. Als er jedoch nach Sigiberts Tode mit Übergehung des rechtmäfsigen Thronerben seinen eigenen Sohn Childebert zum König von Austrasien zu erheben suchte, erlag er dem Widerstand der eifersüchtigen Grofsen und wurde hingerichtet. Nun tritt das karolingische Haus für einige Zeit zurück. Doch reizte die Willkürherrschaft des neustrischen Maiordomus Ebroin die Austrasier unter Führung Pippins, des Sohnes Adalgisels, zu bewaffnetem Widerstande. Zwar blieb Ebroin siegreich und auch nach seiner Ermordung (681) mufsten die Austrasier den neustrischen König anerkennen, doch gelang es Pippin den Maiordomus Berthar in der Schlacht bei Testri unweit S. Quentin zu besiegen (687) und die leitende Stellung im Reich zu erringen. Seitdem sind die Maiordomus aus dem Geschlechte Pippins die eigentlichen Lenker des Reichs, während das Königtum der Merovinger immer mehr auf die äufseren Ehren des Herrscheramts beschränkt bleibt. b. Die Karolinger als Hausmeier 688 — 751. Mit ge- x) Durch Vermählung einer Tochter Pippins [Begga?] mit Ansegisel oder Adalgisel, dem S. Arnulfs.
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