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1. Teil 2 - S. 155

1887 - Leipzig : Teubner
- 155 — darauf von dem Erzbischof von Köln, der mit seinen Städten in Streit lag, zu Hilfe gerufen, belagerte Karl 1474 die Stadt Neufs, während die Schweizer, von König Ludwig Xi. von Frankreich gewonnen, gegen die burgundisehe Herrschaft im Waadtlande die Waffen erhoben. Da die Bürger von Neufs sich bis zur Ankunft eines hauptsächlich durch die Hilfe der bedrohten Hansastädte aufgebrachten und von Albrecht Achilles geführten Eeichsheeres mit Erfolg verteidigten, beschloß Karl sich 1475 Lothringens zu bemächtigen und von dort aus die Eidgenossen anzugreifen, aber seine Macht wurde 1476 durch die Siege der Schweizer bei Grans on am Neufchateler See und Murten am Murtener See gebrochen, und als dieselben dem Herzog Ren6 Ii.1) zur Wiedergewinnung Lothringens zu Hilfe zogen, verlor er 5. Januar 1477 bei Nancy Sieg und Leben. Maria vermählte sich nun, da Ludwig Xi. die Landschaften, welche er als französische Lehen in Anspruch nehmen konnte, besetzen liefs, mit Maximilian, welcher durch den Sieg bei Guinegate über die Franzosen 1479 den Besitz der niederländischen Gebiete behauptete. Nach dem frühen Tode Marias 1482 führte Maximilian im Widerspruch mit den niederländischen Ständen die Regentschaft für seinen unmündigen Sohn Philipp. 1488 bei einem zünf-tischen Aufstande in Brügge gefangen genommen, wurde Max durch ein vom Kaiser herangeführtes Keichsheer, das der schwäbische Bund aufgebracht hatte, befreit. Während dasselbe unter dem tapfern Albrecht von Sachsen bis 1492 die Niederlande völlig unterwarf, zog Max nach dem Tode des Königs Mathias in Wien ein, verjagte die Ungarn aus Ostreich und nötigte den inzwischen in Ungarn anerkannten König Ladislaus 1491 im Prefsburger Frieden zu dem Zugeständnis der Nachfolge in Ungarn. Frankreich erkannte 1493 Maximilians Herrschaft in den Niederlanden an und behauptete von der burgundischen Erbschaft nur die Bourgogne. — So war durch Max die haba-burgische Macht im Osten und Westen ruhmreich hergestellt und eine weltgeschichtliche Zukunft für dieselbe eröffnet. *) Das Herzogtum Lothringen kam, als der Mannesstamm des 1048 dort eingesetzten Grafen Gerhard von Elsafs ausstarb, durch Vermählung der Erbtochter mit Ren6 I., Graf v. Provence und Titular-könig von Neapel, 1431 an das Haus Anjou (abstammend von Karl v. Anjou, Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich). Rene H., Sohn von Renös I. Tochter und dem Grafen Friedrich v. Yaudemont, begründete eine neue Dynastie, welche bis 1735 im Besitz des Herzogtums blieb, zum deutschen Reich gehörig, aber thatsächlich selbständig.
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