1782 -
Halle
: Gebauer
- Hrsg.: Schütz, Christian Gottfried, Semler, Johann Salomon
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Lateinische Schule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Das Osmanmsche Reich.
(Haratsch) und ihre nothwendigsten Bedürfnisse erhalten sie meist
durch Beyträge, welche sie unter ihren Glaubensgenossen samm-
leu lassen. In ihren Klöstern und Kirchen haben sie Glocken,
welche dm Griechen nicht in allen Orten dieses Reiches ver-
stattet sind.
2) Saloniki oder Selaniki, eine berühmte Handels-
stadt am Salonichischen Meerbusen, der Sitz eines griechi-
schen Erzbischofs; hat gute Tuchmanufaktucen.
6) Albanien, vor wohlhabende Reisende einsehr unsi-
cheres Land, wie mehrere Gegenden des Osmannischen Reichs.
Man hat Beyspiele, daß bisweilen Leute um 2 Tbaler ermordet
sind. Arme hingegen werden von den Strassenräubern mit aller
Freundschaft bewirthet. In ihren eignen Hausern beobachten
sie mit so vieler Gewissenhaftigkeit das Recht der Gastfreund-
schaft, daß jeder sich darinnen gewiß sicher befindet. Unter
den Türken sind die Albaneser am geschicktesten, Wasserleitun-
gen und Brunnen auzulegen. Ohne mathematische Instrumente
niessen sie die Höhen der Berge und Entfernung der Oerter nach
ihrer eignen Art aus. Wegen Heilung der Brüche sind nicht
alle Albaneser, sondern blos die in Epirus berühmt. Die Al-
banesec sind auch in Konstantinopel, Buchareft und andern
Orten wegen ihres Packwerks, so wie in Deutschland an
manchen Oertern die italiänischen und französischen Kuchenbe-
cker bekannt. Jur Leibwache werden sie hin und wieder ge-
braucht. Darinnen ist:
1) Dumaza, ein wichtiger Handlungsort am Meer.
2) Dulcigno, der Sitz eines römischkathol'schen Bi-
schofs. Die Einwohner (Dulcignotten) sind wegen ihrer See-
räubereyen selbst den Osmanen furchtbar.
Auf der N. W. Granze, wo das Türkische und Venetiani-
sche Gebiete zusammenstößt, liegt der gebürgige Strich Landes
Monrencro, von welchem d<e Montenegriner den Na-
men haben. Sie stelm unter Türkischer Bothmäßlgkeit, ohne
Tribut zu zahlen, und sind gute Soldaten. In dieser Gegend
liegt Stannewik, die Residenz dev Patriarchen von Mon--
tenero.
6) Ianjah oder Thefjalien. Hier ist der Berg La-
cher oder Olympus, und rnezzovo oder jilttdus, nebst
einem grossen Dorfe oder einer Stadt gleiches Namens, worm-
nen meistens Kansieute und Säumer wohnen. Aus dem Theile
H. Elementare. 9. L! von