1794 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Junker, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
67. Der Waüfischfang.
der gefährlichsten und mühsamsten Fischereien ist dtt'
Fang des Wallfisches, welchem man um seines Thranes
- und Fischbeins willen nachstellet. Der Fang dieses Niesen un-
ter den Fischen geschieht auf dem hohen Meere, und zwar in
den nördlichsten Gewässern bei Grönland, Spitzbergen, u. s. f.
Der Walisisch wird harpuniret, d. i. mit einer eisernen 33 Zoll
langen an einer langen Leine befindlichen Harpune geschossen
oder verwundet, und wenn er sich verblutet und abgemattet
hat, mit Lanzen völlig todtgestochen. Hierauf wird er an
Bord gebracht (bugsiret) und gefleuset, d. i. seines Speckes mit
großen Messern beraubt, da denn auch die Barden, welche das
Fischbein geben, losgewunden und abgeschnitten werden.
68. Das Fischbein.
Fischbein ist ein hornartiger Körper, welcher aus den
Barben des Walisisches bereitet wird, welche ihm wie
eine Reihe Zahne auf den obern Lippen hernmsitzen, und oft
zwei Klafter lang sind. An jeder Seite sitzen derselben gemei,
niglich 250, welche zusammen oft 900 — 1000 Pfund wie-
gen. Die Zubereitung des Fischbeins ist sehr einfach. Die
Barden werden mit einem scharfen eisernen Beile von einander
gespalten, dann werden sie in Wasser emgeweicht und gereinigt,
hierauf getrocknet. So kommen sie den Fischbeinreißern in
die Hände, welche sie in großen kupfernen Kesseln mit warmen
Wasser erst wieder erweichen, und alsdann mit großen Messern
in Stabe oder Stangen spalten. Dieses Reißen des Fisch-
beins ist eine freie Beschäfftigung unzünstigec Arbeiter in eini-
gen Seestädten.