1794 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Junker, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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er Glast
D
.er Glaser verarbeitet die Glastafeln zu Fenstern. Er Kat dabei
wenig mehr zu thun, als daß er die Tafeln zu Scheiben zur
schneidet, welches mit der Spitze eines rohen d. i ungeschliffenen
und zu dem Zwecke eingefaßten Diamants geschieht Wenn das
Gus etwa nur um Weniges zu groß oder nicht ganz glatt abgeschnit-
ten ist, so hilft er mit dem Füge-- oder Rröseleisen (einem krumi
men Haken) nach, und kröselc oder bröckelt es los. Nun setzt er
die Scheiben in die Rahmen ein, weiche er dazu auseinander, und,
wenn die Scheiben eingesetzt sind, wieder zusammenschlagen muß.
Das Blei, oelches er bri gewöhnlichen Fensiern zur Einfassung
braucht, gießet er sich selbst, und formt die beiden Rinnen an den
Seiten des Bleies auf einer Maschine, welche Blei-ug oder Streckr
Maschine heißt. Mir einem heißen kupfernen Rolben löthet er,
nachden! er erst etwas Baumöhl darauf gestrichen, das Diei zusam-
men. Sv kann er auch ölkjd Kästchen, Laternen, zusammengrsttzr»
Spiegel, und dergleichen, verfertigen.
178. Der Steinschneider.
Haanche Steinarten, z. B. die Marmorarten, der Serpentin-
stein, werden ordentlich gedrechselt. Dies thun Steindrechs-
ler. Steinschneider nennt man diejenigen Künstler, welche edle
Steine bearbeiten, und ihnen Form und Glanz geben. So giebt
es z. B. in Holland und England Diamantschleifer, welche
allein diesen Edelstein bearbeiten. Sie brauchen zum Schleifen
Diamantstaub, und verfahren dabei auf eine ähnliche Art, wie
der Glasschneider. Die Galanterie- Steinschneider beschlei-
fen edle und andere glasartige Steine zu Steinschnallen, Dosen,
Ringen und Petschaften. In die Petschafte schneidet dann ein
eigner Künstler die Wappen ein, und heißt daher Wappen-
schneider. Seine Maschine gleicht der des Glasschneiders,
nur daß die Scheibchen, durch welche er die Figuren heroorbringk,
viel feiner und von Stahl sind, und daß ec statt des Schmirgels
Diamantenstaub braucht. Alle diese Künste sind unzünftig und
frei.. Am häufigsten betreiben sie die Juden.