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1. Bd. 3 - S. 247

1785 - Leipzig : Crusius
247 oder Fabellehre. b) Bildliche Vorstellung vieler Dinge bey den Alten. Sobald die bildenden Künste erfunden waren, sah man ein, wie wichtig cs wäre, die Menschen eben so wohl durch die Augen als durch dieohren zu lehren, und der Lehren zu erinnern. Daher suchte man fast alle Tugenden, Laster und Hauptumstande der Men- schen in solchen Bildern vorzustellen, deren Original man entweder leicht errathen, oder, nach einer ein einzig mal geschehnen Anzeige, leicht behalten konnte; und welche, durch diese Vorstelluugsart, lehrreich waren. Z. E. derucberfluß ward vorgestellt als eine wohlgenährte Frau, mit Blumen bekränzt; in der Rechten ein Horn des Ueberflusses mit mancherley Art Früchten, die auf die Erde heraus fallen; in der Lin- ken ein Bündel Aehren von allerley Art, u. s. w. Die Ehrliebe, beflügele und mit blossen Füssen eilend; (diese Vorstellung scheint mir nicht bestimmend ge- nug). Die Freundschaft hat gleichfalls (so viel ich weis) noch kein gewöhnliches und lehrreiches Sinnbild. Das Sinnbild des Glücks ist oben unter dem Namen der Fortuna beschrieben. Ein Land, oder ein Staat, wird vorgestellt durch einen Genius, der desselben Wap- pen in Händen hat. Eine weinende Frau mit einem Cypressen-Zweige, soll die Traurigkeit überden Tod des Geliebten vorstellen. Ein blasses, mageres, ab- gehärmtes Weib, welches nach der ausgehenden Sonne schaut, ist vielleicht geschickt zur Vorstellung des Nei- des. Die Gerechtigkeit bildet man ab, zuweilen als eine geblendete, ernsthafte Frau, ein Schwerdt in der £>. 4 Rechten
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