1762 -
Hildesheim Braunschweig
: Schröder
- Autor: Tappe, Sylvester, Baurmeister, Heinrich Caspar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Sec. I. nach der Geburt unsers Heilandes. Das Römische Reich Tab.
Römische
K A I S E R.
Augustus herrscht
noch, tft wollüstig,
friedliebend, u. glück-
lich , aber nicht an sei-
nen Kindern. Sonst
ist er ein Freund der
Gelehrten, sonderlich
der Medicorum Und
Poeten.
14. Tiberius, Augu
ftl Stiefsohn, falsch
grausam und wollü-
stig, begicbtsicha. 27
nach Capreä, wo er a.
37. von Caligula ge
tödtetwird.
37. Cajuscäligula,
des Tiberii Bruders
Druft Enkel, ein Ver-
schwender und Wüte-
rich,will eingottseyn,
wird getödtet.
41. Claudius, Drufi
Sohn, einfältig, des-
sen sich seine Gemah-
linnen Mefiälina und
Agrippina, und seine
Bedienten mißbrau-
chen, stirbt von Gifte.
84- Nero, Claudii
Stiefsohn, die ersten
fünfiahre gut, her-
nach so viel schlim-
mer. Er laßt a. ¿4.
Rom anzünden, er-
sticht sich endlich selbst.
¿8. Galba, von der
r&mtfdkiimilizinspa-
nien zum Kaiser auf-
geworfen , wird von
Othone getödtet.
69. Otho, von der
Miliz in Italien zum
Kaijer declarirf, töd-
tet fiep nach verlor-
ner Schlacht.
Deutschland.
Hat zu Grenzen den Rhein, die Donau
und Weichsel, da denn auch die nordischen
Reiche mit zu Deutschland gerechnet wer-
den. Es besteht aus vielen freyen Republi-
ken. Ein jedes Volk hat seine Gowen, (Pa-
gos) oder Aemter,darüber Grafen, ( Sénio-
res, )sind,die einen Herzog,sondcrlichstnkrie-
gen über sich haben. Etliche Völker haben
auch einen König, als die Marcvmanni und
Quadüdoch ihrerfrcyheit ungeschadet. Alle
wichtige Sachen werden auf allgemeinen
Landtagen beschlossen, wovon nur die Leibei-
gene und Freygelassene ausgeschlossen sind,
und in welchen die Priester grosse Gewalt
haben.auf selbigen geschiehet auch diewahl
der Grafen und Herzoge.diese Herzoge und
Grafen heissen same ihren Kindern allein
bey denen Römern Nobiles. Man weiß von
keinen Contributioneti und andern Aufla-
gen. In denen Feldzügen muß ein jeder mit
zu Felde gehen , bloß allein die Knechte und
Freygelassene ausgeschlossen , und von sei-
nem eigenen Mitteln leben. In Schlachten
vereinigen sie sich nach den Familien, führen
wenige Waffen,und brauchen selten Sattel.
Sonst wohnen sie noch in Hütten,und haben
wenige Cañele.an dem Rheine und der Do-
nau haben die Römer ihre Städte. Sie sind
Heyden, und da sie sonst nur die Sonne, den
Mond und die Erde angebetet, so nehmen
sie nun auch einige römische Götter an, ha-
den aber keine Götzenbilder, und verrichten
ihren Götzendienst in dicken Wäldern. Da-
bey sind sie tapfer, treu, groß von Leibe, der
Jagd, dem Trunk, Spiel und Müßiggang
ergeben,doch gastfrei) u. demehebruch feind.
Ihre barden sind Poeten,die ihre Historie in
Liederfassen. Es sollen auch Druiden oder
gelehrte Philoíbphi bey ihnen gewesen seyn,
sonderlich, nachdem diese aus Gallien von
Claudio verjagt worden.
Die Deutschen streiten in diesem Seculo
Mit den Römern , da Arminius, bcl'cheru-
scer Herzog, a. To. des Vari 3 Legionen in
Westphalen schlägt, auch Germanicum auf-
hält. Corbulo tt'fibt unter dem Claudio die
Deutschen aus Gallien zurück. Die Friefen
machen a. 25. und 28. den Römern zu schaf-
fen. Civilis in Holland, wird a. 70. von Ce-
reale zum Frieden gezwungen. Domitianus
hält die Deutschen mit Gelde zurück.
Die Deutschen streiten in diesem Seculo
auch unter eiuander, ¿tun Exempel Ncmar-
comamü treiben Nebojosa.^. ansbvhmen,
Arminius vertreibt den Köllig Marobodumn
un mm Kaiser aàjêder aus Böhmen,a. I 9. wird er selbst von
lenjnm Seinigen getödtet. Seines Brüdern
Flavii Sohn Italus, wird von Claudio de-
nen Cherufds überlassen. Die Catti streiten
a. 46. mit den cheruéás. Die chaud ver-
treiben a. 8 8' die Anfibarios. Die Catti strei-
ten auch a. 8 s. mit den Hermunduris wegen
der Salzquellen.
England. Claudius fubjugirf a. 44. völ-
lig England, und setzt dem Könige daselbst
einen römischen Landvogt an die Seite. Un-
ter Nerone erweckt der Geiz des Senecæ all-
hie eine Rebellion , die Paullinus dämpft
Unter Tito entsteht eine neue Rebellion, die
Domitianus frurcj) Agricolam stillt.
In schotland sind 2. Königreiche,der
Scotonnn und Piciorutn.
In Irland sollen viele Königreiche ge-
wesen seyn.
Hungarn. Pannonien. Auguftus bk
Zwingt a. 6. und folgende,dieses Land wieder
durch Tiberiuin.
Asien. In Parthen ftfjf sich a. 16. Arta
banus Iii. auf dem Thl'vn. Corbulo, Nero-
nisgeneral,schlägt 88. Volegefen. Das
ar?neni\d)Z Reich gehöret bald den Parthern,
bald den Römern. Die Länder, Cappado-
cie?i, Pontus, Commagene, Cilicien, sind rö-
mische Provinzen. In Syrien ist Abgarus
König Zn Edcffa, detu man einen Briefwech-
sel mit unserm Heiland znschreibt.
Derñiáschekönigaretas, schlägta.zc.
Herodis Antipac Armee.
Africa Mauritanien wird Unter Clau-
dio eme römische Proà.
Historie
der
Gelahrt-
Heit.
Vitellius, V0nden
römischen Soldaten
andendeutschengrew
worfen, wird getöd-
tet.
70. Flavius Vespa-
sianus , von der rö-
mischen Miliz im jüdi-
schen Lande, zum Kai-
ser ausgerufen,regiert
wohl, nur daß er dem
Geize zugethan ist.
79. Titus Vespasia-
nus, sein Sohn, löb-
lich , wird von seinem
Bruder Domitiano
mit Gift getödtet.
81. Domitianus,fein
Bruder, ein Tyrann
und Feind dergelehr
ten, wird endlich er-
stochen.
96. Coccejus Ner-
va regieret wohl,
nimmt wegen seines
Alterstrajanmn Zum
Gcfar oder Geholfen
an.
97. Ulpius Traja-
nus aus Spanien ge-
bürtig , wird vom rö-
mischen Rache Opti-
mus , oder der beste,
genannt.
Kirchcnhistorie.
jesus Christus muß nach der Anbetung der Weisen
in Ägypten fliehen.
2. Herodes M. stirbt. Sein Reich wird unter seine Söhne ge-
thcilet. Archelaus wird Vierfürst in Judaca, Herodes Antipas
Vierfürft in Galiläa und Persca , Philippus in Trachonitis und Die Gelehr-,
Batamca. famkeit hgt Un-j
Jesus komt aus Ägypten zurück, und wird zu Nazareth erzogen, ter den Rö-
6. Archelaus wird relegi ri, und injudxa werden Landpfleger mern noch vie-
gesetzt. le Verehrer.
I r. Jesus difputhi am Osterfeste mit den Rabbinen zu Je-
rusalem.
;o. Jesus wird getauft den 6. Januar, als er 29. Jahr alt war,
sänget sein Lehr- und Predigamt an, und thut Wunder.
3 3. Jesus versöhnt die Welt durch sein Leiden, stehet auf von den
Todten,fahret gen Himmel, und fängt sein majestätisch Reich an
über alles. Die christliche Kirche nimr den Anfang, und der Got-
tesdienst wird nach den guten Gebräuchen der jüdischen Synagoge
eingerichtet. Den Lehrern werden Diaconi und Diaconiitx beyge-
füget. Die Apostel bleiben 12. Jahr im jüdischen Lande. Ste-
phanus wird gesteinigt.
Philippus, Herodis M. Sohn stirbt.
3 8- Paulus wird bekehret, reiset in Arabien, kommt zurück gen
Damascus, U. a. 38. gen Jerusalem.
39. Herodis Agrippai. Herodes M. Enkel, wird Vvn dkm Kai-
ser Caligula ans den Banden befreyt, wird König in Trachonitis
und Abilene,auch a. 40. nach Herodis Antipac Relegirung in Ga-
lüxa, wozu unter Kayser Claudio Judxa selbst kommt. Erstirbt
bald nach der Tödtnng Jacobi des grössern, a. 44. da sein Sohn,
Herodes Agrippa Ii. König in Chalcis, hernach in Trachonitis u.
Abilene wird. In Judxa aber kommen wieder römische Procu-
ratores und Landpfleger.
37. Paulus prediget in Syrien, und kommt 2.42.gen Antiochien.
Petrus bekehrt Cornelium.
Matthäus schreibt etwa Um diese Zeit sein Evangelium, dem
Marcus Und Lucas folgen.
44 .Paulus reiset von Antiochia gen Jerusalem , kommkwieder
gen Antiochien, tritt seine Reise an zu den Heyden , und kommt
a. 4v in Cypern. Er reiset a. 46. in klein Asien, kommt aber
3. 47. wieder gen Antiochien.
49- Das Concilium zu Jerusalem.
Paulus reiset von Jerusalem nach Antiochien, geht 3. ^0. in
Syrien und klein Asien, und a. 81. in Macédonien.
Simon Magus ist ein offenbarer Spötter der christlichen Re-
ligion.
52. Die Christen werden samt den Inden ans Rom vertrieben.
52. Paulus kommt gen Berrhoen, ferner gen Athen, und gen
Corinth. Er schreibet daselbst diel. Epift. an die Theftalon. und
a. 53 . die Ii. Epift. Nn die Theftalon. schiffet 84- gen Ephefum,
und kommt wieder gen Antiochien. Er reiset darauf a. 84- durch
Galatiam und Phrygiam, abermal gen Ephesum, und bleibt allda
3. Jahr. Er schreibt daselbst a. 86. (Die I. Epiii. an die Corinth.
Und die Epiik. an die Galater , kvmmt 87. in Macédonien, und
schreibt die 11. Epift. an die Corinth. auch bald daraus zu Corinth
die Epiii. an die Römer. Er kommt a. 88- aus Griechenland in
Macedon. zurück, ziehet gen Troada, reiset gen Jerusalem, und
geräth allda in die Bande.
60. Jacobus der kleinere, schreibt seine Epiftel, und wird 62.
getödtet.
60. Paulus wird gen Nom gesandt, kommt-. 61. daselbst an,
schreibt a. 62. die Epiftel an Plnlemon, andiecoiofter, und an
die Philippen
Lucas schreibt die Apostelgeschichte.
63. Paulus wird zu Rom srey gelassen , und schreibet noch in
Ital. an diehehracer,schiffet in Cretam,U-koînt 64.gen Cololfen
64. Die erste Verfolgung der Christen unter Nerone.
6<;. Paulus reiset in Macedon. schreibtoie I. Epift. an den Ti
moth. U. Die Epift. fllltitum , kommt 66. gcutroada, ist auch
zu Corinth.
66. Unter Geifio Floro gehet die jüdische Rebellion au
Paulus_ kommt a. 67. gen Rom, und geräth allda in die andern
Bande,ichreibt au die Epbeser,u. dien. Epift. an Timotheum.
Petrus schreibt seine Epifteln.
Judas schreibt seine Epiftel.
70. Jerusalem wird von Tito Vefpafiano zerstört. In diesem
Kriege kommen über 1300000. Juden um.
Die vornehmsten Ketzer in diesem Seculo sind die Gnoftid, wo-
zu auch Cerinthus gehört.
Die Nazaräer, Ebioniten, werden unter die Ketzer gezählt.
Einige Christen fcyren noch den Sabbath. Sonst werden die
Versammlungen am Sonntage gehalten, auch Ostern und
Pfingsten gefeyret.
Clemens der erste römische Bischof.
Eucharius soll Zu Trier, Crescens ju Maynz, Maternus Zu
Cöln geprediget haben.
Johannes schreibt seine Epifteln.
90. Die//. Verfolgung der Christen unter Domitiano.
Johannes Wird gkn Pathmos relegift Et' schreibt a. 94. seine
geheime Offenbarung , kommt 96. aus seinem Exilio wieder
gen Ephefuro, u. schreibt 97. fern Evangel. u. beschließt den Cano-
nem Neuestesiaments. Er stirbt -9. zu Ephefo.
Diekirche blühet in der Reinigkeit der Lehre, Heiligkeit des Le-
bens, scharfer Disciplin, und guter Ordnung der Ceremonien.
Livius H.
Ovidius Po.
Feneftella H.
Strabo H.
Valerius Ma-
ximus H.
Manilius, Po.
Veli «jus Pa-
terculus H.
Cornei. Cei-
fus M.
Phaedrus Po.
Philojun. Ph.
M. Annaeus
Seneca Or.
Pom ponius
Mela H.
Coi u m e 1 la
Or.
Petron. Arbi-
ter Or.
Valerius Pro-
bus P.
L, Ann. Sene-
ca Ph. Stoic.
Lucanus Po.
Diofcorides
M. Gr.
Perfius Po.
Curtius H.
Quintilianus
Or.
Josephus Jud.
H. Gr.
Bsrnabas, eitl
chnstlichkr Leh
rer.
Hermas, eitt
christlicherleh
rer.
Plinius
Ph.
Sen.
Martiali* Po.
Valeriusflac-
cus Po.
Dio. Prufsus
Or.
Epi&etus Ph.
Gr.
Apollonius
Tyanaeus Ph.
Statius Po.
Juvenalis
Po,
Silius
cus Po.
Itali-
Front in us
Math.
Tacitus H,