1762 -
Hildesheim Braunschweig
: Schröder
- Autor: Tappe, Sylvester, Baurmeister, Heinrich Caspar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Kaiser
X.
X.
Historie Der Uebrigen Reiche.
I. Westliche Länder In Europa.
England. Eduardus Senior, schlägt die Dänen und Schotten, erlangt 3.1s.
auch (Mangeln,und hat also Britannien nun völlig unter sich.sein Enkel Edgarus,
der 3. sp. folget,rottet die Wölfe aus. Sein Sohn Eduardus s. oder Al-rr/yr,wird
a. 79. von seiner Stiefmutter Alfreda getödtct, dessen folgender Bruder Ethelre-
dus, fyat mit den Dänen zu streiten.
Spanien. Leon. Ordonius Ii. ist 3. 74. allhic König, derdierctidenz von
Oviedo gen Leon verlegt. Die Grafschaft Cñf//re„ wirft das Leonische Joch ab,
Und Ferdinandus Gonfalvus ist a. 3 3. der erste fouveraine Graf-
Navarra. Sanftius wird a. s. König , der denn auch Aragomen besitzet, Und
den Saracenen Pampelonam nimmt-
Erancrreich. Der Graf Aoz-ettttr,des Königs Odonis Bruder, wirft sich
2.22. wider Carolum Simplicein zum König auf, wird aber bald erschlagen. Die
Stände bringen dennoch Caroiumsiin^lieem ins Kloster, underwählena. 23. Ru-
dolpbum, Richardi Herzogs in Burgund Sohn, und Roberti Eydam. Na6) dessen
Tode kommt 3. 36. Ludovicus Ultramarinas, Caroli Simplicis Sohn, aus feinem
Exilio zurück. Selbigem folgt 3. s4. der Sohn Lotbarius, und diesem 3.86. wie-
derum sein Sohn Ludovicus V. dersoforta. 87. stirbt. Da folgt der Graf zu Paris,
Hugo Capetus,Müx Dem i>icxii. Pares Francia: fluffommen, und dem 3. 96. sein
Sohn Robertus S. folget.
Sonst erlangen die Normanner a. 12. unter ihrem Herzog Rollone, von Carolo
Simplice Íúcnormandie uls ein Lehn, und Rollo nimmt Caroli Simplicis Schwester
Gifelam zur Gemahlinn,läßt sich taufen, und nennet sich Robertum.
Ii. Südliche Länder In Europa.
Burgundische Reiche. Indem arelatifthen Reiche, läßt sich Ludovicus
in Italien locken,und vom Pabste zum Kaiser krönen,wird aber 3.3. vonberengario
geblendet. Sein minderjähriger Prinz Carolus Conliantinus, wird von seinem un-
getreuen Vormund Hugone des Reichs beraubet,da denn Hugo 3.26. Italien ero-
bert, und selbiges zu behalten,seinarelatisches Reich an Rudolpbum 11. dentrans-
juranischen König abtritt.
In dem Transjuranischen Reiche folgt dem Vater 3.12.der Sohn Rudolpbus Ii,
der a. 21. auch Italien erobert,selbiges aber verläßt,und dafür a. 26. das asiatische
Reich von Hugone annimmt,folgends beyde burgundische Reiche mit einander ver-
knüpfet. Ihm folgta. 37. der Sohn Conrados, und selbigem 3.93. dersvhnru-
dolpbus lll, alledentlche Valallen.
Italien. Weil die unruhigen Italiäner mit Bercngario I. nicht zufrieden sind,
so locken siea. I. den are'atischen König Ludovicum, aber zu dessen Unglückherein.
Berengarius nimmt a. 1 s. den kaiserl. Titel an. Die Italiäner rufen wider ihn von
neuen 3. 21. Rudolpbum Ii. Transjuran. König , der denn Berengarium vertreibt,
welchen auch die Seinigen tödten,und sich zum König über Italien krönen laßt. Da
sie aber seiner müde sind,reizen sie Hugonem den neuen arelatischen König wider Ru-
dolp'num , der auch Rudolpbum durch Ileberlassung des arelatischen Reichs stillet.
Hugo erlangt durch der Marozix Hülfe Rom,und läßt sich mit ihr trauen. Er lebt
sehr unzüchtig,und offendil’t die Italiäner,die also a. 47. Berengarium Ii. Beren-
garii I. Enkel zu Hülfe rufen, für den Hugo sticht, dessen Sohn und Mitregent Lo-
tbarius durch seinen Tod auch Perengano Ii. völlig Raum macht. Es kommt zwar
Kaiser Otto Al. a. s 1. in Italien,und nimmt die Adelbeit,Lotbarii Wittwe zurge-
mahlinn; er bestätigt aber den fußfälligen Berengarium, als seinen Valallen. Da
dieser rebellirt,komt Otto X!. von neuen 3.62. in Italien, nimmt Berengarium ge-
fangen,und läßt sich zu Rom zum Kaiser krönen, verbindet auch Italien auf ewig
mit dem deutschen Reiche. A. 67. kommt Otto Xi. zum zmal in Italien, und züch-
tiget die unruhigen Römer.
Efie. Der Graf Aro I. stirbt a. 7o.der eine Sohn Tbeobaldus, wird Markgraf
zu Ferrara,Mantua, Verona U. Lucca, der andre Sohn Albertus Markgraf Zn Elle.
Venedig erlangt schöne Privilegia von den Ottonibus, auch einige Städte in
Dalmatien.
Iii. Oe8tliche Länder In Europa.
Mähren. Der König Suatoplucus ivil’ö a. 4. von dempabst excommunicirt,und
fliehet. Da greisen Polen und Böhmen zu,und reissen an sich,was sie können.
Böhmen. Wenceslausl S. folla. 37. von Kaiser Ottone I. den königl. Titul er-
langt haben. Er wird a. 3 s. von seinem Bruder Bokslao I. ermordender ihm folgt,
sich auch von neuen Ottoni i. unterwerfen muß.
Hungarn. Die Hungarn oder Hunnen fallen unter Kaiser Ludovico Iv. in
Deutschland,und zwingen ihn zumtribut. Sie fallen auch 3.2.37.so. in Italien.
Kaiser Conradus i. hält sie ans Deutschland zurück, Hem-icus schlägt sie endlich a.
34. und Otto M. a. <3 s. Geyfa ihr Fürst,ein Vater Stephani I. wird 3.90. ein Christ,
und muß Deutschland gehorchen.
Iv. Nördliche Länder In Europa.
Polen. Miedslausi. wirda. 6^*. ein Christe,und muß sich 3.86. Deutschland
unterwerfen. Sein Sohn Boleslaus I. soll a. 1000. vom Kaiser Ottone m. den
königlichen Titul erlangt haben.
Schweden. A. 80. tritt Glaus Schotkenung die Negierung an,der das Gotbifche
Reich mit dem Schwedischen vereiniget.
Dänemarck. Á. 10. kommt Gormo Iii. zurregierung , der die Christen sehr
drückt,fallt auch in Sachsen. Doch Hem-icus treibt ihn zu paaren. Sein Sohn Ha-
raldus Viii. fallt auch in Sachsen. Aber Kaiser Otto M. überwindet ihn 3.46. da
er ihn denn zum Chriftcnthum bringt, und Dänemark zinßbar macht. Sven-Otto
rebellirt wider den Vater,wird 3.81. ein Heyde,wird aber von den Wenden geschla-
gen, daß er einige Zeit in Schotland exuliren muß, da denn das Christenthum wie-
der obsieget,welches auch Sven-Otto nach seiner Reftitution wieder annimmt.
Rusland. Die Russen belagern 3.41. 70. Contlantinopel. Wolodomirus
hat ganz Rußland, wird 3.89. ein Christe, und Balilius genannt. Seine Xii. Söh-
ne theilen das Land wieder.
v. A S I A.
Die Saracenen streiten noch immer mit den Orientalischen Kaisern. A. 86.
zerfällt das Chalikat zu Bagdad in viel kleine Fürstenthnmer, und die Cbaliten zu
Bagdad behalten nur die geistliche Inlpeüion, und die Ehre, daß ihre Bildnisse
auf den Münzen stehen.
Kirchenhistorie.
Die Hunnen plagen bei) ihrem Einfall initali-
en und Deutschland die Christen.
7. Die Marozia dringt mit ihren Galant Sergio
Iii. durch,und macht ihn zum Pabst, der Formofi
Körper wieder ausgraben, und in die Tiber wer-
fen läßt.
io.der Cluniacenfer Drden.
n.cynthius, Dct Theodors Courtifan , wird
Pabst, und Johannes X. genennet, allein die Ma-
rozia laßt ihn nach ihrer Mutter Tode 3.2 8. mit
Betten ersticken.
i s. Hugo wird Erzbischof zu Rheims, da er nur
s. Jahr alt ist.
Die Normanner werden unter demherzog Rol-
lo Christen.
Historie
der
Gelahrt-
Heit.
Ob gleich
die Barba-
rey sehr groß
ist, so findet
man doch in
den Klöstern
noch einige
Gelehrte.
30. Das Stift Quedlinburg.
36. Johannes Xi. des Pabsts Sergii Iii. und der
Marozia: unehlicher Sohn, wird Pabst, muß sich
aberseines Stiefbrüdern Alberichs, welcherbu-
verainer Bürgermeister in Nom war, Gewalt
unterwerfen.
Theophylactus , Kaisers Romani Lacopeni
Sohn, wird Patriarch zu Contlantinopel, da er
nur 16. Jahr ist.er hält in die 2000. Pferde,und h.
bricht in der Messe ab, um ein junges Füllen zu
sehen.
Der Cluniacenfer Orden behauptet dietrans-
Fubttantiation.und führt die Gewohnheit wieder
ein, das confecrirte Brod im Wein zu tunken,
woraus hernach die Communion unter einer Ge-
stalt entstehet.
40. Das Bistum Havelberg.
R. Saadias
Gaon.
Radulphus
Flaviacenfis,
Mönch. H.
Odo, Abt
Al ta bar 1.
H. Ar.
so. Die Stifter Zeitz, Meissen, Merseburg.
Der Kaiser Otto zwingt diedänen von neuen
zur christlichen Religion,
ss. Der Bürgermeister zu Rom , Alberich,
macht seinen Sohn O&avianum zum Pabst, da
er nur 12. Jahr alt ist,und nennet ihn Johannem
xii.dieser Pabst krönet Ottonem M. a. 62. zum
Kaiser zu Rom, confpirirt hernach wieder ihn,
wird aber wegen seines gottlosen und unzüchtigen
Lebens abgesetzet, und Leo Viii. a. 63. erwählt,
den er zwar nach Ottonis m. Abzüge vertreibt
und etlichen Cardinalen Nasen und Ohren ab-
fchneiden läßt, aber bald im Ehebruch erstochen
wird.
60. Bistum Brandenburg.
6v Johannes xiii. Pabst, befiehlt die Glocken-
tanfe.
Miecislaus, Herzvg in Polen, laßt sich taufen,
womit das Christenthum in Polen obsieget.
Das Sacrament der letztenoelung kommt auf.
67. Erzbistum Magdeburg.
70. Die Canonici zu Trier sind die ersten, die
Canonici Seculares werden.
7 v Pabst Bonifacius Vii. der seinen Vorfahren
Pabstbenedisum Vi. gefangen genommen und
ssrangulirt,retirirt sich bald gen Contlantinopel,
kommt 3. 8s.wieder, und läßt den Pabst Johan-
nem Xiv. im Gefängnis' Hungers sterben, stirbt
bald darauf am Schlage, und wird von dem
Pöbel zerrissen.
8 s. Pabst Johannes Xv. führt den Nepotis-
mum ein.
89. Der Russen oder Moscowiter Fürst Wob
domirus I. hemach Bafilius genannt, heyrathet
Annam, Kaisers Bafilü Schwester, nimmt das
Christenthum an, und führt solches in seinem
Lande ein.
Hungarn nimmt unter Geyfa das Christen-
thum au.
90. Notkerus Labeo,Abt zu S. Gallen, Übersetzt
den Psalter ins deutsche.
^93. Uldaricus, Bischof zu Augspurg, ist der er-
ste Heilige, der canonitirt wird.
96. Der Kaiser Otto in. macht seinen Ver-
wandten Gregorium V. sonst Brunö genannt,
zum Pabst, wider selbigen macht der Burgermei
sterznrvmcrefcentius, Johannem Xvii. zum
Pabst. Allein der Kaiser läßt Johanni Nasen
und Ohren abschneiden , die Augen ausstechen
und ihn rücklings auf einem Esel sitzend um
herführen, ihn auch zuletzt vom Capicolio herab
stürzen.
99. Sylvefter 11. ein Liebhaber der Studien,
wird Pabst.
In diesem Seeulo cherschet der stärkste
glaube, und die grösseste Bosheit.
Aber
Eu ty c hes,
Patricides,
Patriarch zu
Alexandri-
en H.
Luitpran-
dus, Bischof
in Italien,
H.
Wittichin-
dus,Mönch.
H.
N i c o n,
Mönch.
Gr.
Suidas, P.
H.
Hroswi-
ta, Aebtißin
Po.
Abbo Flo-
riacenfis, A-
H.
A1 fri’cus,
Bischof in
England,
Po.
A d a 1 der-
tus, Bischof
zu Prag.
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