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1. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 72

1838 - Breslau : Graß, Barth
7s Bruchstücke Verfall nach sich; überhandnehmendevielgötterey und Unsittlichkeit, Eifer- sucht der schwächern Stamme gegen die mächtigeren (Benjamin Nicht. 20. 21.) und bey entkräftender innerer Zwietracht wiederholte Angriffe überlegener Nachbarn bedrohten ihn mit Untergang. — In dieser Zeit immer dringenderer Gefahr erhoben sich Retter der Nationalehre (Nicht. 2, 22.) und der Mosaischen Verfassung [1460 — 1066], Richter, Schophetim (Nicht. 2, 10 f.): Athnrel; Ehud; Samgar; De- borah; Barak; Gideon; Jephtha und seine heldenmüthige Toch- ter, Nicht. 11, 31 fll.; Simson u. a.), welche nicht ohne ritterliche Rohheit des jungen Staates Daseyn und Ansehn sicher stellten, während Seher, bey Verfall des in zünftige Selbstsucht und willkührlichen Macht- gebrauch ausartendcn, mit dem Oberrichtamte verbundenen hohen Prie- sterthums, den Geist frommer Gottergebenheit belebten. — Der Levit Samuel (st. 1057], Jehovah's Vertrauter, ein theokr. Demagog, suchte (1092] den rohen Waffengeist durch Gottergebenheit zu zügeln, die in Mosaischen Einrichtungen vorwaltend beabsichtigte religiöse Gesinnung in Familienkreise einzusühren und durch fortschreitend vermehrte Prophe- ten-Schulcn (1 Sam. 10, 5. 10 fll. 19, 20; vergl. 5 Mos. 18, 15 fl.) zum Gemeingute des Volkes zu machen. Das Volk, zu einiger Selbstständigkeit erhoben, an Waffenführer gewöhnt und kriegerische Obergewalt für nöthig erachtend, foderte von Samuel, der weder Krieger noch glücklicher Vater war, einen König; ungern und mit politischem Scharfblicke (1 Sam. 8, 11 — 18) das Ungemach der Zukunft erspähend, gab der Prophet dem hartnäckigen Gemeinwillen nach und ernannte Saul, den Sohn Kis, aus dem kleinen Stamme Benjamin, zum König (1066?], ohne theokratisch-rechtmäßiger Theilnahme an der Regierung zu entsagen. Saul, beschränkt durch Capitulation (1 Sam. 10, 25. vergl. 5 Mos. 17, 14 — 20) strebte nach Unabhängigkeit von hierar- chischem Einfluß, unterlag aber, nicht ohne Schuld (Ungehorsam in Scho- nung des besiegten Amalekiters Agag) im ungleichen Kampfe; siegreich gegen Ammoniter, Moabiter, Jdumäer, fand er in einer unglücklichen Schlacht gegen Philistäer den gesuchten Tod. Der Bethlehemite David, Jsai's jüngster Sohn (1056 — 1015], voll Kraft für Gutes und Böses, schon früher zum Dienste des Herrn gegen den eigenmächtigen Saul ge- weiht, wurde König über seinen Stamm Juda und, nach der von ihm nicht veranlaßten Ermordungjsboseth's, S. Saul's (1048?], über alle Stämme. Er schonte die priesterlichen Rechte und hörte auf Pro- pheten (Gad und Nathan); er besiegte die übrig gebliebenen Stämme der Kananiter und demüthigte die Nachbarn; das den Jebusiten entrissene Jerusalem erhob er zum Regierungsitze und erbaute die Burg Zion; hatte eine große Kriegsmacht und erweiterte sein Reich durch Eroberungen in
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