1838 -
Breslau
: Graß, Barth
- Autor: Wachler, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Geschichte des Mittelalters.
ften Widerstand sie fanden. Zu anhaltend blutigem Kampfe soll [865]
der im Quida verewigte, von zehn Söhnen gerächte martervolle Tod
des in Ella's K. von Deiri Gefangenschaft gerathenen Baykönigs Ra-
gnar Lodbrok Veranlassung gegeben haben. Die Dänen siegten [867]
bey York, zerstörten Kirchen und Klöster und verwüsteten große Landes-
striche; die tapferste Gegenwehr war fruchtlos. In diesem Zeitalter all-
gemeiner Noth bestieg [871], durch Beschluß der Stände Alfred d. Gr.
[geb.849; st. d. 26 Oct. 901], Sohn Adelwolf's, Enkel Egbert's,
den Thron von Westfex, rettete durch Heldenmut!) und Weisheit den
Staat, zwang die Nationalfeinde mehrmal [[874; 876; 879] zum Frie-
den und mehre derselben zur christlichen Taufe und wies ihre erneuerte
Angriffe [[884; 887; 897] kräftig ab. Er war Schöpfer der engl. See-
macht [875] und der Landwehr; auch begaben sich [884] die Britten
unter seinen Schutz. Die Staatsverwaltung gewann Vestigkeit, die Rechts-
pflege und die Geschwornen-Gerichte Bestimmtheit; Landbau und Ge-
werbfleiß blüheten neu auf; die Anstalten für den Volksunterricht waren
musterhaft; und als Bearbeiter der Nationallitteratur ist Alfred, auf
dessen frühere litter. Bildung seine Stiefmutter Judith, Tochter Carl's
des Kahlen, folgenreich eingewirkt hatte, höchst achtungwerth. Seine
Nachfolger Eduard Athelstan [924], Edmund [941] zeichnete
kriegerisches Verdienst aus; Edred [946] u. Edwy [955] standen unter
des Abts Dunstan Vormundschaft; der mächtige Edgar [957—976]
vernachlässigte die Aufsicht über seine dänische Unterthancn; bey der sich
vermindernden Kraft und Einheit der Angelsachsen (Eduard d. h. erm.
979; Ethelred ll) wurden die Einfälle und Gewaltthätigkeiten der
Dänen häufiger und furchtbarer; das unter ihnen angcrichtete Blutbad
[d. 13 Nov. 1002] hatte einen Nachkrieg zur Folge, welcher mit Eng-
lands Eroberung [1013] durch Sven I endete. Canut d. Gr. [st.
1035] suchte Dänen und Sachsen durch Einheit der Religion und Ver-
fassung zu verschmelzen; die Zwietracht seiner Söhne löste die dän. Herr-
schaft über England auf; nach Harald's Haarefort [ft. 1039] und
Hardacnut's Tode [1041] wurde der, in der Normandie geborgene
Angelsachse Eduard der Bekenner [1042 —1066] auf den Thron seiner
Vorfahren zurückberufen. Als seinen Nachfolger machte sich Wilhelm
der Eroberer [d. 14 Oct. 1066—1087], Herzog der Normandie, durch
Waffenglück bey Hastings geltend. Er stiftete die normannische Dyna-
stie [1066— 1154] und führte die drückende, auch den Klerus sehr-
beschränkende normannische Lehnsverfassung ein; das Land wurde in
60,215 (darunter 28,015 kirchl.) Ritterlehen eingetheilt, über welche
die Krone das Eigenthumsrecht ausübte; die Baronen hatten nur Nutz-
nießung; ein allgemeines Lagerbuch, Doomsdaybook, wurde [1080] aufge-