1838 -
Breslau
: Graß, Barth
- Autor: Wachler, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Geschichte des Mittelalters.
gierung und Leben. Zu seinem Schutze rief der Machträ'uber den sranzös.
Hof gegen Neapel auf und büßte zu spät [1499; 1500] für seine
Treulosigkeit. — Neapel verwilderte nach K. Robert's Tod [t>, 19
Jan. 1342], während der Unruhen in der regierenden Familie, durch
Schandthaten und Verheerungen. S. Enkelin Johanna I entkam
zwar fl347] der Rache, welche K. Ludwig v. Ungern wegen Ermor-
dung s. Br. Andreas sd. 18 Sept. 1345] an ihr nehmen wollte, und
wurde [1351] durch einen päpftl. Rechtsspruch auf dem Throne geschützt,
endete aber doch sd. 12 May 1382] wie eine Verbrecherin. Carl Iii
Durazzo sden 16 Juli 1381; ft. den 3 Juni 1386] brachte Ungern's
Krone an sein Haus; die großen Entwürfe s. S. Uladislaus verei-
telte [1414] s. durch Ausschweifungen beschleunigter Tod. S. Schw.
Johanna Ii sst. 1435] adoptirte [1420] Alphons V v. Aragon,
der sich gegen das ihm entgegengeftellte [1422 sil.] Haus Anjou (dessen
Ansprüche K. Carl Viii von Frankreich 1494 geltend machte) behauptete
und den Thron [1458] s. nat. S. Ferdinand überließ. Schnell folg-
ten Alph ons Ii und Ferdi nan d Ii; und dessen Oheim Friedrich
sst. 1504 in Frankreich] mußte den Staat [1501] der sranzös. span.
Uebermacht überlassen. — Der päpstliche Hof arbeitete mit ränkevoller
Selbstsucht an Vergrößerung seines Gebietes und folgerecht-beharrlich ge-
gen Ansiedelung fremder Herrschaft in seiner Umgebung. — Florenz,
reich, gebildet und mächtig [s. 1328], kräftig den Gibellinen entgegen
wirkend, und oft die Angelegenheiten der Lombardey leitend, gab sich,
nach Beendigung der kurzen Herrschaft Walther's Herz, von Athen
sd. 26 Juli 1343] eine, mit blutigen Gräueln beginnende, demokratische
Verfassung, in welcher Giovanni dei Medici sl400; st. 1429] die
Oberhand gewann; unter s. Nachf. wurden gefeiert Cosmo I [st. 1464]
und noch mehr Lorenzo [1472—1492], S. Pietro's [st. 1472],
als Pfleger des Kunftgeschmackes und der Litteratur. Pietro Ii sst.
1503] durch Begünstigung der Franzosen Italiens Unterdrückung för-
dernd, wurde [1494] verwiesen; Florenz siel [bis 1513] in Anarchie,
während welcher sich Geron. Savonarola sgeb. 1452; hinger. d. 23
May 1498] als religiöser Demagog bemerklich macht. — Lucca wurde
[1370] frey, nachdem seit des furchtbaren Gibellinen Castruccio Ca-
strara ni Tode sd. 3 Sept. 1328] lange um s. Besitz gehandelt worden
war. — Der Haß zwischen Genua und Venedig offenbarte sich in
dem beide entkräftenden Kampfe von Chiozza [1379—1381]; Genua,
durch inneren Zwiespalt zerrüttet, kam [s. 1396] unter französischen
Einfluß; Venedig, geheime Polkzcy der Staatsverwaltung beygesellend
[1310] und durch viele Gewaltthaten verrufen, erhob sich mit verjüngter
Kraft, erweiterte s. Gebiet auf dem vesten Lande [1404—1441 ] und