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1. Altertum - S. 23

1906 - Leipzig : Teubner
— 23 — indogermanischen Urvolks, dessen Urheimat unbekannt ist. In den nördlichen Wüsten und Steppen lebten die Arier bis über den Jaxartes hinaus als räuberische Wandervölker (die Scythen-völker der Griechen, die Saker der Perser), im fruchtbaren Gebirgsland als seßhafte Ackerbauer und Viehzüchter unter zahlreichen Stammeshäuptern und einem fehdelustigen Adel, Liebhaber des berauschenden Soma- (oder auch Madhu d. i. Met) Trankes, dem sie einen förmlichen Kult widmeten. Die Welt war ihnen erfüllt von unheilvollen Dämonen und segenbringenden Mächten, die besonders im Feuer ihre Macht erweisen. Über ihnen thronen die großen Lichtgottheiten, die Spender des Segens und Bekämpfer des Truges, obenan der Gott des Lichthimmels mit dem allschauenden Sonnenauge (Djäus = Zeus, ind. Yaruna = Uranos), der sich der 'Mutter Erde’ in Eegen und Gewitter vermählt; ihn umgeben die Aditjas, ein Kreis gleichartiger Lichtwesen, unter denen Mitra, der Gott des Tageslichts, hervorragt. — In unbekannter Zeit vollzog sich durch das Vordringen der arischen Stämme nach S. und W. die Trennung in Inder und Iranier, die weltgeschichtlich in ganz verschiedener Richtung auseinandergehen. A. Die Inder. 1. Umbildung der arischen Kultur zum Brahmanen-tum. Die arischen Inder siedelten zunächst im Tale des Kabul, des Indus und der fünf Ströme des Pendschäb, im wesentlichen in den arischen Zuständen des Lebens und der Gesittung, die sich in ihrer ältesten religiösen Poesie, den Yedas (d. i. Wissen), widerspiegeln. Von hier aus drangen sie allmählich unter beständigen gegenseitigen Kämpfen, von denen ihre später gesammelten Heldenlieder (Mahabharata) melden, nach dem Gangestal und dem nördlichen Dekhan vor. Die erschlaffende Üppigkeit des Gangeslandes brach die Kräfte des Volkes, das in ein träumerisches Phantasieleben versank und einer starren Priesterherrschaft anheimfiel. Es entstand ein hierarchisch geordneter Priesterstaat (Brahmavata) mit den von den Priestern geleiteten Stammeskönigen an der Spitze und strenger Kastenteilung in Brahmanen, Priester, die herrschende Klasse, Kschatriy a, die Krieger, aus denen die Könige, Raja, stammen, Vai^ya, die Grundbesitzer und Gewerbetreibenden, Qudra, die dienende Kaste der besiegten Urbewohner, freie Arbeiter, doch ohne Recht, Grundbesitz zu erwerben; dabei viele Unterabteilungen, Sklaven und unreine, ausgestoßene, schlimmer als Tiere behandelte Klassen, z. B. die Tschandala (Paria), deren Beruf es ist, Aas fortzuschaffen, Verbrecher hinzurichten und andere unreine und
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