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1. Altertum - S. 66

1906 - Leipzig : Teubner
— 66 — Bald nach Homer dichtete Hesiod aus Askra in Böotien das Lehrgedicht 'Werke und Tage* (sqycc xal t][1£qcci) mit allerhand hausbackenen Lehren für den Landmann und Kleinbürger zum Nutzen der Landwirtschaft, der Schiffahrt, des häuslichen und bürgerlichen Lebens; als sein Werk galt dem Altertum auch die Theogonie, ein episches Gedicht über den Ursprung und die Kämpfe der Götter und Heroen, dagegen wurde das Gedicht 'der Schild des Herakles’ (acnig 'Hqctxxeovg) schon von den alexandri-nischen Gelehrten dem Hesiod abgesprochen. 2. Aus dem Epos bildete sich als früheste Form der lyrischen Poesie, von der Mitte des 8. Jahrhunderts an, die Elegie (Hauptform das daktylische Distichon) durch Kallinos aus Ephesos, Archilochos aus Paros, Tyrtaios aus Athen (?), Mimnermos aus Kolophon (um 630), Solon aus Athen, Theognis aus Megara und Phokylides aus Milet (beide um 540; die drei letzten auch Gnomen- oder Spruchdichter). Die Form des iambischen Trimeters und andere Maße erfand Archilochos aus Paros (um 680), das Haupt der sog. Iambographen (polemische Poesie, Spottgedicht und Satire). Neben der elegischen und iambischen Poesie der Ionier entwickelte sich in größerem Reichtum der Formen (die Strophe) und in Verbindung mit Musik und Reigentanz in Chören (Or-chestik) die melische Lyrik der Dorier und Äolier. Hauptvertreter der dorischen Melik waren Alk man aus Sardes, in Sparta ansässig (um 650), Arion aus Methymna (Erfinder des Dithyrambos, des bacchischen Doppelreigens um 620), Stesi-choros aus Himera in Sizilien (geb. um 630), der durch Hinzufügung der Epode zu Strophe und Antistrophe den Chorgesang vollendete, und Ibykos aus Rhegion um 530. Ihre höchste Vollendung erreichte die chorische Poesie erst in der nächsten Periode durch Simonides aus Keos und Pindar aus Theben. In der äolischen Poesie stehen obenan Alkaios aus Mitylene um 620, der tapfere Bekämpfer der Tyrannen seiner Vaterstadt, gleichzeitig Sappho und ihre minder berühmte Gefährtin Erinna, beide von Lesbos, und der heitere Sänger der Liebe und des Weines, Anakreon aus Teos um 530. — Die Tierfabel fand in der Mitte des 6. Jahrhunderts an Äsop aus Phrygien ihren Bildner. 3. Die Wissenschaften der Astronomie, Mathematik und Medizin wurden schon in dieser Periode, namentlich infolge der Anregung und Mitteilung aus dem durch die Kolonien erschlossenen Ausland ausgebildet. An die Naturforschung knüpften sich die Anxänge der Philosophie. Thaies von Milet um 600 berechnete Sonnenfinsternisse und bezeichnete das Wasser als den
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