Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 4

1847 - Leipzig : Engelmann
4 Geschichte der alten Welt. sollen. Mit der Zeit treten 3 durch geistige Anlage, Kraft und Bil- dungsfähigkeit, wie durch Körperbau, Gesichtsbildung und Farbe ver- schiedene Menschenstämme (Rassen) hervor: 1) der zur Freiheit und Herrschaft berufene kaukasische, dem die Nationen indoger- manischer Zunge, d. h. die Europäer, Vorderasiaten, Inder und Nordafrikaner angehören und der vermöge seiner Culturfähigkeit fast ausschließlich Gegenstand der Geschichte (Historie) ist; 2) der äthiopische Stamm der afrikanischen Neger und 3) die halbthieri- schen Horden m o ng o li sch er Abkunft. §. 2. Nach der Verschiedenheit der Wohnsitze wählten die Menschen auch verschiedene Lebensweisen und Be sch äst igung cn. Die Bcwoh- ner der Steppen und Wüsten, wo sich nur hie und da fruchtbare Weideplätze finden, wählten ein H i r t e n l e b e n und zogen als wandernde Stämme mit ihren Zelten und Herden von Ort zu Ort. Sie werden Noma- den genannt und ihre Hauptbeschäftigung ist Viehzucht. Die Ansiedler wohlgelcgciicr Meeresküsten entdeckten bei zunehmender Entwickelung und Be- völkerung bald die Vortheile ihrer Lage. Sie trieben Schiffahrt und Handel und erzielten Wohlstand und Reichthum, »vodnrch sie sich znm Bau schöner Wohnhäuser und zur Anlegung von Städten aufgefordert fühlten, indeß die Bewohner unwirthlichcr Gestade ihr freudenloses Leben mit dem Fischfang fristeten. Die in der Eb en c wohnten, widmeten sich, dem Ackerbau und den Künsten des Friedens, während die rauhen, abge- härteten Bergvölker sich der Jagd ergaben und von ungestümem Frei- hcitsdrang getrieben an Kampf und Krieg Ergötzen fanden. — 2. Staaten und Staatsformen. §. 3. Mit der Zeit unterschieden sich die Völker in civilisirte (cultivirte) und in uncivilisirte, je nachdem Anlage und Ver- kehr die Ausbildung der geistigen Kräfte förderten oder Stumpfsinn und räumliche Abgeschiedenheit dieselbe hemmten. Die uncivilisirten Völker sind entweder wilde Horden unter der Obhut eines Häuptlings, in dessen Hand das Schicksal jedes Einzelnen ruht, oder wandernde No- made ngcschlechter unter der Leitung eines Oberhaupts, das als Vater der Familie die Rechte eines Fürsten, Richters und Ober- priesters übt. Weder diese Nomadengeschlechtcr mit patriarchali- schen Einrichtungen, noch die wilden Horden, die in Afrika's unbe- kannten Sandwüsten, in Asiens Hochgebirgen und in Amerika's Ur- wäldern hausen, finden einen Platz in der Geschichte. Diese befaßt sich nur mit den civ ilisirten Völkern, die durch Verfassung und Gesetze in Staaten und Reiche getheilt sind und durch Sitte und gegenseitige Uebereinkunft (Convenienz) zum friedlichen V e r- kehr und zur Gesellschaft sich verbunden haben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer