1847 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Weber, Georg
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Geschichte der alten Welt.
Eroberungen zu machen. Nachdem er den in Thierfelle gekleideten In-
sulanern keltischer Abkunft Ehrfurcht vor Roms Größe eingeflößt,
segelte er zurück, um die gallischen Völker, die, von unruhiger und
wankelmüthiger Natur, immer wieder abfielen und zu den Waffen griffen,
wenn er anderswo beschäftigt war, vollends zu unterwerfen. Aber erst
als der letzte allgemeine Aufstand unter Vercingetorix bei Alesia
in Burgund bewältigt war, gelang es dem Eroberer das ganze Land
bis zum Rheinstrom allmählig zu unterwerfen und in eine Provinz
des römischen Weltreichs umzuwandeln. Freundliche Behandlung der
Stammhäuptlinge und mäßige Steuern befestigten die Herrschaft der
Römer und Cäsars Ansehen.
Die von Cäsar u. a. angelegten Castelle und Standlager wuchsen bald zu Städten
an; so Win di sch an der Aar, Augst bei Basel, Zobern, Worms, Köln,
Coblenz, Trier, Aachen, Soissons, Cambray u. a. m. Einige Decennien
später wurde auch Süddeutschland bis zur Donau unterjocht, so daß die beiden
großen Ströme Rhein und Donau die nördlichen Gränzen des Römerreichs
bildeten. Auch hier entstanden aus den römischen Standlagern allmählig die Städte
Bregenz, Kempten, Regensburg, Augsburg, Passau, Salzburg,
Linz, Wien u. a.
«0 Der zweite Bürgerkrieg (49 — 48).
§. 177. Indessen war die Parteiwuth in Rom aufs Höchste
gestiegen und Raub und Mord an der Tagesordnung. Mächtige Füh-
rer kämpften in den Straßen und Wahlplätzen mit Schaaren bewaff-
neten Gefolges wider einander und der freche Clodius wurde von
Milo auf der appifchen Straße ermordet. Bestechung ward mit un-
erhörter Schaamlosigkeit geübt und die Schätze Galliens wanderten groß-
ßentheils nach Rom, um die feilen Seelen der Volkstribunen Curio,
Antonius u. a. zu sättigen und für Cäsars Interesse zu gewinnen.
Dies bewog den Senat und die Alt-Republikaner in Pompe-
jus eine Stütze gegen den wachsenden Volksübermuth zu suchen und
das Consulat gänzlich zu dessen Verfügung zu stellen. Dadurch er-
hielt der Parteieifer neue Nahrung, da Pompejus, auf seines Neben-
buhlers wachsenden Kriegsruhm neidisch und seit dem Tode seiner Ge-
mahlin Julia (Cäsars Tochter) demselben mehr entfremdet, sich sei-
nes Einflusses zu dessen Nachtheil bediente. Auf sein Zuthun erging
nach Beendigung des gallischen Kriegs vom Senat an Cäsar das Ge-
bot seinen Oberbefehl niederzulegen und seine Truppen zu entlassen, in-
deß Pompejus mit neuer außerordentlicher Macht bekleidet ward. Die
Volkstribunen Curio und Antonius, die gegen diesen Beschluß
ihr Veto einlegten und verlangten, daß auch Pompejus seiner Gewalt