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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 128

1847 - Leipzig : Engelmann
128 Geschichte der alten Welt. von ihnen Provinzen zur Verwaltung, dem M. Jun. Brutus Ma- ~ cedonien, dem Cassius Syrien, dem Decimus Brutus das cisalpinische Gallien. Diese letztere Provinz ließ sich jetzt aber Antonius durch Volksbeschluß zutheilen und rückte mit Heeresmacht gegen Mutlna (Modena), um den daselbst eingeschlossenen Decimus Brutus mit Gewalt zu verdrängen. Dies gab dem durch Cicero's philippische Reden wider Antonius aufgereizten Senat Veran- lassung, den neunzehnjährigen Schwesterenkel des ermordeten Impera- tors, Octavius, der als Erbe von Cäsars Namen (Cäsar Octa- vianus, nachmals Augustus) die Veteranen des Heers auf seiner Seite hatte, gen Mutina zu schicken, um das Vorhaben des für einen Feind des Vaterlandes erklärten Antonius zu vereiteln. Antonius unterlag in diesem mutinensischen Kriege und floh zu dem Statthalter des jenseitigen Galliens Lepidus. Da jetzt aber der Senat den verschwornen Republikanern Gunst zeigte und dem Decimus Brutus den Oberbefehl über die Legionen übertrug, pflanzte Octavia- nus die Fahne der Cäsarischen Blutrache auf und schloß auf einer kleinen Insel des Flüßchens Rhenus unweit Bologna mit Antonius 43. und Lepidus das zweite Triumvirat. Sicher des durch Länderver- theilungen gewonnenen Heers erließen sofort die Triumvirn neue Aech- Lungen (Proscriptionen), die besonders dem Senatoren- und Ritterstand verderblich wurden. Die angesehensten und verdientesten Männer sielen unter den Streichen der Mörder; wie früher wurden.auch jetzt die innigsten Verhältnisse, die Blut, Freundschaft und Pietät ge- knüpft, zerrissen, da die von Rachgier und Herrschsucht erfüllten Macht- haber sich und Andern jeglichen Frevel gestatteten. Unter den Schlacht- opfern des Antonius befand sich auch Cicero, den der Tod auf der Flucht ereilte. Sein von dessen lasterhaftem Weibe Fulvia gehöhntes Haupt wurde auf der Rednerbühne zu Rom aufgepflanzt. §. 182. Nachdem Italien mit Mord, Raub, Gütereinziehung und Gelderpressungen genügend gestraft war, rüsteten sich die Macht- haber zum Rachekrieg wider die Republikaner, die, um Brutus und Cassius geschaart, anfangs im Orient standen, dann aber ihr Heerlager in Ma cedonien aufgeschlagen hatten. Hier wurde in der Ebene 42. von Philipps die entscheidende Doppelschlacht geliefert, in welcher Cassius dem Octavian weichen mußte, indeß Brutus den Antonius zurückdrängte. Als sich aber Cassius, durch falsche Kunde getäuscht, voreilig in sein Schwert stürzte, und die Triumvirn 20 Tage später mit vereinten Kräften die mörderische Schlacht erneuerten, erlag auch Brutus „der letzte Römer" und gab sich wie Cassius den Tod. Sein
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