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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 133

1847 - Leipzig : Engelmann
C. Das Römerreich. 133 zu dämpfen, zog der übermüthige Varus mit 3 Legionen und vielen Hülfstruppen durch den Teutoburger Wald (Lippe-Detmold), erlitt aber hier unter Hermanns Feldhauptmannschaft eine so vollstän- dige Niederlage, daß die Waldfchlucht weithin mit römischen Leichen bedeckt war. Die Adler gingen verloren und Varus gab sich selbst den Tod. Augustus rief bei der Nachricht verzweiflungsvoll: „Varus gib mir meine Legionen wieder!" und war fortan nur auf Sicherung der Rheingränze bedacht. §. 189. Als aber Augustus zu Nola gestorben und durch eine Vergötterungsfeier (Apotheose) den Himmlischen beigezählt war, setzte Drusus' heldenmüthiger und hochherziger Sohn Germaniens aber- mals über den Rhein, verwüstete das Land der Chatten, begrub die bleichenden Gebeine der im Teutoburger Wald gefallenen Römer und führte Hermanns hochsinnige Gattin Thusnelda, die der treulose Segest den Feinden übergeben, in Gefangenschaft ab. Aber obschon er dem Cheruskerbunde zwei Niederlagen beibrachte (bei Jdistavisus (Mindens und am Steinhuder-See) und, von den Batavern unter- stützt, von der Seeseite her Deutschland hart bedrängte, so gelangte die Römerherrschaft auf dem rechten Rheinufer doch zu keiner Festigkeit und Dauer. Stürme zerschlugen die Flotte, unwegsame Gegenden und das Schwert der Germanen brachten die Landheere an den Rand des Untergangs; und als zuletzt Germanicus von seinem neidischen Oheim Tiberius abberufen wurde und bald nachher in Syrien seinen Tod durch Gift fand, erhielten die Deutschen Ruhe vor der römischen Herrsch - und Eroberungssucht. Nunmehr kehrte aber der niederdeutsche Cheruskerbund seine Waffen gegen den oberdeutschen Markomannen- bund, an dessen Spitze Marbod stand, was den Römern Gelegen- heit gab, von Süden her Deutschland zu verwirren. Marbod gerieth in die Gewalt der Römer, die ihm 18 Jahre lang in Ravenna das Gnadenbrod reichten, indeß Hermann nach beendigtem 'Kriege von scheelsüchtigen Freunden ermordet ward. Seine Thaten lebten im Liede fort und unser Zeitalter setzte dem Befreier Deutschlands in dankbarer Erinnerung eine kolossale Statue auf dem Teutberge bei Detmold. §. 189. Etwa 100 Jahre nach Augustus faßte der große Geschicht- schreiber Ta ei tus, nachdem er in seinen Annalen und Historien die Geschichte der römischen Kaiserzeit dargestellt, in sittlichem Zorn über Roms Entartung und Verdorbenheit den Vorsatz, durch Schilderung der Sitten, Lebensweise und Einrichtungen der deutschen Völkerschaften seinem gesunke- nen Vaterlande einen Spiegel vorzuhalten. Diesem Entschluß verdanken wir die erste genauere Kunde über unser Vaterland, wenn gleich das Werk nur ein Entwurf blieb. Wir erfahren daraus, daß Deutschland von einer
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