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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 233

1847 - Leipzig : Engelmann
Verfall der Lehnsmonarchie und Entartung der Kirche. 233 bürg gegen die Gewaltthätigkeiten der Dänen und Norweger gestiftete Hansa*) und der von Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Basel u. a. geschlossene rheinische Stàdtebund am wichtigsten sind. 1247- *) Die wichtigsten Glieder des Hansebundes, der 1364 77 Städte faßte, wa- ren: Köln, Braunschweig, Wismar, Rostock, Stralsund, Wisby (Gothland), Bergen (Norwegen), Riga, Gröningen, Lüneburg, Elbing, Bremen, Magdeburg, Halle, Goslar u. a. m. Die Mitglieder des rheinischen Städtebundes schlossen sich später größtentheils dem schwäbischen Bunde an (§. 328). Von dem an bildete Deutschland den Mittelpunkt des europäischen Handels. Die Erzeugnisse des Orients wurden durch die italienischen Handels-Städte nach Augsburg und Nürnberg gebracht und von da weiter verführt. Straßburg, Frankfurt und Köln dienten als Stapelplätze für die nach Frankreich und den Niederlanden gehenden Waaren; Erfurt war der Mittelpunkt des deutschen Binnenhandels. Die Hanse versah Rußland (durch Nowgorod), Scandinavien und London (wo sie einen privi- legirten Markt hatte) mit deutschen Waaren. 2. Gründung der Habsburger Macht. §. 314. Eine wichtige Folge des Sinkens der kaiserlichen Gewalt während des Zwischenreichs war die Ausbildung der Fürstenmacht, indem die oben erwähnten (§. 287) Herzogthümer und Grafschaften Landeshoheit (Territorialrecht) erwarben. Als daher nach Richards Tod eine neue Kaiserwahl stattfand, suchten die Großen, von denen schon damals die Wahl (Kur) vorzugsweise ausging, und die daher Kurfürsten genannt wurden, die Erhebung eines an Land und Leuten mächtigen Fürsten zu hintertreiben, um nicht das Errungene wieder einzubüßen. Da gelang es dem Erzbischof von Köln die Wahl auf den ihm befreundeten Grafen Rudolf von Habsburg zu lenken, dessen mäßige Stammgüter im Elsaß und in der Schweiz den Wahl- ~ fürsten keine Furcht einflößten, während doch seine erprobte Tapferkeit, Kraft und Klugheit Bürge war, daß er der herrschenden Gesetzlosig- keit steuern und die drohende Uebermacht des Königs Ottokar von Böhmen, der mit diesem Lande außer Mähren noch Oestreich, Steyermark, Kärnthen und Kr a in vereinigt hatte und nach der Kaiserkrone strebte, brechen würde. Was aber besonders Rudolfs Wahl förderte, war seine bekannte Frömmigkeit und die Zuneigung, die er stets der Kirche und dem Klerus erwiesen. — Als daher Ru- dolf dem Papste die von den frühern Kaisern bestrittenen Gebiete und Rechte, den deutschen Fürsten den Fortbestand ihrer errungenen Vor- theile zugesichert hatte, wurde die Wahl allgemein anerkannt und Al- phons von Castilien zur Entsagung gebracht. Nur Ottokar verweigerte die Huldigung und erschien nicht auf dem angekündigten
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