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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 271

1847 - Leipzig : Engelmann
Geschichte der übrigen europäischen Staaten im Mittelalter. 271 Hülfe geschickter Söldner führ er im 14. und 15. Jahrhundert die Herrschaft über Verona, Padua, Brescia und viele andere Städte und Gebiete des obern Italiens, wurde aber dadurch in die Politik der europäischen Fürsten und Staaten gezogen, wodurch es nicht selten an den Rand des Untergangs kam; so besonders im Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Bund (Ligue) von Cambray, in welchem sich Kaiser Maximilian, Ludwig Xii. von Frankreich, Ferdinand der Katholische von Aragonien und der Papst zu einer Theilung des venetianischen Gebiets vereinigten. Schon bedroh- ten die Franzosen (die damals im Besitze von Mailand waren) nach dem Sieg von Agnadello die reiche Stadt mit einer Erobe- rung, als es dem klugen Rath gelang, den Bund zu trennen und durch einige Opfer die Freundschaft des Papstes und Ferdinands zu gewinnen. Auf diese Weise gelang die Rettung Venedigs und die Vertreibung der Franzosen aus Italien. Unheilbar aber waren die Schläge, die Venedig durch die Gründung des osmanischen Reichs in seinen östlichen Besitzungen und durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien in seinem Handel erfuhr. Seitdem war die symbolische Vermählung des Dogen mit der Adria auf dem Staatsschiff Bu- centoro eine bedeutungslose Feier. §. 353. Genua. Venedigs stolze Nebenbuhlerin war Genua. Nachdem dieser Freistaat im 12. Jahrhundert die Macht Pisa's ge- brochen und den westlichen Handel und den Besitz von Corsika und Sardinien (das jedoch bald an Aragonien kam) errungen, rich- tete es seine Blicke nach der Levante und suchte Venedig aus dem Allein- besitz des morgenländischen Handels zu treiben. Darüber entstanden heftige Kriege und manche blutige Seetreffen; aber Venedigs Klugheit, gepaart mit Tapferkeit und Standhaftigkeit, bewirkte, daß die Re- publik aus jedem Kampfe mit Ehren und Gewinn hervorging, obschon einst (im Krieg von Chioggia) die feindliche Flotte siegreich die La- gunen befuhr. Genua's glänzende Marmorpaläste, sein mit einem Wald von Masten bedeckter Seehafen, seine Wechselbank u. dergl. zeugten von dem Reichthum der Stadt; aber Hader zwischen Demo- kraten und Aristokraten, zwischen G u e l f e n (F i e s ch i und G ri m a l d i) und Ghibellinen (Spinöla und Doria) schwächten die innere Kraft; unfähig sich selbst zu regieren, suchte es sich fremde Regenten, bis es zuletzt bald unter mailändische bald unter französische Herrschaft kam. Die kunstreiche Verfassung, die im 16. Jahrhundert der See- held Andreas Doria für seine Vaterstadt entwarf, nachdem er das französische Regiment daselbst gestürzt, und die republikanischen Formen 1508. 1509. 1380. 1528.
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