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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 368

1847 - Leipzig : Engelmann
368 Das Zeitalter der Reformation. Febr. 1546. Eisleben, wohin er zur schiedsrichterlichen Ausgleichung eines Streits zwischen den Grafen von Mansfeld gerufen worden, starb, wurde von Paul Hi. ein allgemeines Concilium nach Trident (in Tyrol) ausgeschrieben. Aber die Protestanten, die voraussahen, daß auf einem solchen unter dem Einfluß des Papstes gebildeten und handelnden Concil ihre Grundsätze würden verdammt werden, verwarfen dasselbe als ein unfreies und parteiisches und forderten eine Kirchenversammlung deutscher Nation. Dies schlug die letzte Hoffnung des Kaisers auf eine fried- liche Lösung der Streitigkeiten vollends nieder, zu einer Zeit, wo der schmalkald. Bund durch die Verstimmung, Zwietracht und Lauheit einzelner Glieder loser war als je und in der Umgebung des Kaisers der Rath religiöser Eiferer großen Einfluß gewann. Durch ein Bünd- niß mit dem Papst erhielt Karl beträchtliche Hülfsgelder, womit er in Italien, Deutschland und den Niederlanden Werbungen und Kriegs- rüstungen vornehmen ließ; der Herzog von Bayern wurde durch die Aussicht auf die Pfälzer Kurwürde gewonnen, die geistl. Reichsfürsten hielten ohnedieß zu dem Kaiser, der jetzt auch noch einen der bedeu- tendsten prot. Fürsten — den Herzog Moritz von Sachsen auf seine Seite brachte. Dieser junge, kluge und kriegskundige Fürst, seit 1541 Nachfolger seines Vaters Heinrich im albertinischen Sachsen, hatte sich schon längst aus Neid und Haß gegen seinen Vetter Johann Friedrich, mit dem er in stetem Hader lebte, von dem schmalk. Bunde losgesagt und dem Kaiser angeschlossen, obschon Philipp von Hessen sein Schwiegervater war. Auf dem Reichstag von Regens- burg (bei dem sich außer Moritz und den brandenburg. Markgrafen Johann von Küftrin und Albrecht von Bayreuth keine prot. Fürsten persönlich eingefunden) wurde der ehrgeizige Moritz durch die Aussicht auf Erweiterung seines Herzogthums und durch die Verleihung der Schutzherrlichkeit über die Stifter Magdeburg und Halberstadt (um die er mit dem Kurfürsten lange Streit geführt) bewogen, sich von seinen Verwandten und von der Gemeinschaft mit den Evangelischen loszusagen. In einem Vertrag versprach er dem Kaiser Gehorsam und Ergebenheit und Anerkennung der Tridentiner Beschlüsse unter der ihm und den beiden andern prot. Bundesgenossen mündlich gegebenen Zu- sicherung, daß in den drei Hauptpunkten, Rechtfertigung durch den Glauben, Kelch und Ehe der Geistlichen keine Aenderung in ihren Ländern vorgenommen werden sollte. §. 454. Der Feldzug an der Donau. Der Kaiser befand sich noch in Regensburg, als der schmalk. Bund, aufgeschreckt durch eine unbestimmte, drohende Antwort auf seine Anfrage über den Zweck
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