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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 415

1847 - Leipzig : Engelmann
Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths. 415 Der Anschlag mißlang; das Ansehen der Guisen stieg und nur mit Mühe hintertrieb der weise und gemäßigte Kanzler L' Hôpital durch ein hartes Ketzeredikt die Einführung der spanischen Inquisition. Ein nach Orleans beschiedener Reichstag sollte die Religionssachen und die Finanzen ordnen, wurde aber von den Guisen zum Sturz der Bourbons, denen man die Verschwörung von Amboise zuschrieb, ge- braucht. Condv und Anton von Navarra wurden verhaftet; jener sollte als Hochverräther hingerichtet, dieser gefangen gehalten werden, als des Königs plötzlicher Tod sie aus dem Kerker zu Macht und Ehre berief. Die bisher zurückgesetzte Königin Mutter Katharina von Medicis trat während der Minderjährigkeit des neuen Königs Karl Ix- an die Spitze der Negierung, Anton, als nächster Verwandter zur Regentschaft berechtigt, begnügte sich mit dem Range eines General- lieutenants und Vorstehers des Rathes. Erzürnt über ihre Zurück- setzung begaben sich die Guisen mit ihrer Nichte Maria Stuart nach Lothringen, von wo aus letztere bald nachher ihre verhängniß- volle Rückkehr nach Schottland antrat. Mit Wehmuth schied sie aus dem schönen Lande, wo sie so viel Glück und Freude genossen. 8. 501. Die drei ersten Religionskriege (1562— 1570). Katharina, in dem Hader der Parteihänpter die Befestigung ihrer Herrschaft sehend, nahm anfangs in dem Rcligicnsstreit eine neutrale Hal- tung. Darum willigte sie ein, daß nach dem Religionsgespräch von Poissy, worin Beza und Peter Martyr wider den Kardinal loci, von Lothringen u. a. die Sache des Evangeliums gegen die Satzungen der Kirche vertheidigten, das frühere harte Religionsedikt auf L' Hopital'ö 1562, Antrag gemildert und den Calviniftcn außerhalb der Stadtmauern und auf dem Lande Religionsfreiheit gestattet wurde. Ergrimmt über dieses Zuge- ständniß schloß der Herzog von Guise mit Montmorenci und dem Marschal von St. Andre ein Triumvirat zur Erhaltung des alten Glau- bens. Bald brachten sie auch durch Versprechungen den wankelmüthigcn Anton von Navarra auf ihre Seite, zur großen Betrübniß seiner evangelischen Gemahlin Johanna von Albrct, die in ihrem Lande Bearn durch Beza die Reformation eingeführt hatte und ihren Sohn Heinrich in der neuen Lehre erzog. Durch spanische und römische Unter- stützungen gelangte der Bund bald zu solcher Macht, daß er einen Kampf nicht mehr zu scheuen hatte. Das Blutbad, das die Guisen und ihr Gefolge bei ihrer Rück- kehr nach Paris an den in der Scheune zum Gottesdienst versammelten, wehrlosen Calvinisten des Stäbchens Vassy anrichteten, gab das Signal Erster zum ersten Religionskriege, dem mit geringer Unterbrechung noch 1502--G3. 7 andere folgten. Die höhnende Verletzung der gestatteten Glaubens- freiheit durch diese blutige Gewaltthat schrie um Rache. Bald war
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