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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 449

1847 - Leipzig : Engelmann
Der dreißigjährige Krieg. 449 nand (ein Enkel Kaiser Ferdinands I.) den zahlreichen Protestanten die ilvñ bisher genossene Religionsfreiheit versage, evangel. Kirchen und Schnl- hänser niederreißen und die Bibeln verbrennen lasse und alle, die den Be- such der Messe weigerten, zum großen Nachtheil ihrer Habe aus dein Lande treibe oder mit dem Galgen bedrohe; daß in Aachen der prot. Magistrat durch einen kathol. verdrängt worden und die größtentheils evang. Reichs- stadt Donau wörth wegen Störung einer Prozession mit der Acht belegt und von dem unduldsamen, thatkräftigen Herzog Maximilian I. von Bayern eingenommen und mit Verlust ihrer Religionsfreiheit bestraft worden. *) Der mit der schönen Gräfin von Mansfeld vermählte von dem Papst entsetzte und von den Lutheranern verlassene Gebhard mußte seinem Gegner, einem Prälaten aus dem bayerischen Fürstenhaus, weichen und starb als Domherr in Straßburg. 531. Union und Liga. Als alle diese Klagen bei dem schwachen, gleichgültigen Kaiser keine Abhülfe fanden und Max. die ihres Protest. Gottesdienstes beraubte Stadt Donauworth als Unter- pfand für seine Kriegskosten besetzt hielt und seinem Lande beizufügen gedachte, da schlossen auf Betreiben des Kurfürsten von der Pfalz die calvin. Stände (Pfalz, Anhalt, Hessen-Cassel u. a.) mit den lutherischen Fürsten von Würtemberg, Baden-Durlach, Pfalz-Neuburg, den brandenburgischen Markgrafen in Franken und 15 Reichsstädten (darunter Strasburg, Ulm, Nürnberg) die Protestant. Union zu i«08 gegenseitigem Beistand wider Angriffe und Gewalt. Diesem Bund trat bald die kahol. Liga entgegen, die Max. von Bayern zuerst mit den Bischöfen von Würzburg, Salzburg, Regensburg, Augsburg und Passau und dann mit den drei geistl. Kurfürsten (Mainz, Trier, Köln) abschloß. Der um dieselbe Zeit erfolgte Tod des kinderlosen Herzogs von Kleve, Jülich und Berg gab die erste Veranlassung zu einer feindlichen Begegnung der beiden Religionsparteien. Da nämlich die Erbfolge streitig war, so sprach bis zur ausgemachten Sache der Kaiser das Laudan, aber die beiden erbberechtigten Fürsten, der Kurf, von Brandenburg und Pfalzgraf Wolfgang von Neuburg ver- glichen sich und nahmen rasch gemeinschaftlich Besitz von dem Land. Ein blutiger Krieg drohte schon jetzt das zerrissene und aufgeregte Reich heimzusuchen, indem im Namen des Kaisers die Spanier unter Spinola (8. 496) in Wesel einzogen und die Liga Rüstungen machte, die ,,possedirenden Fürsten" aber die Hülfe der mit Heinrich Iv. von Frankreich und den Holländern verbundenen Union an- riefen. Heinrich traf bereits Anstalten zu einem Krieg der das euro- päische Staatensystem umgestalten und die Uebermacht des Hauses Habsburg für immer brechen sollte (§. 508), als Ravaillac's Mdrderhand Weber, Geschichte. 29
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