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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 456

1847 - Leipzig : Engelmann
1624. Nvv. 1626. Mai ^56 Das siebenzehnte Jahrhundert. kein Herz für die Leiden des Volkes, aber eine freigebige Hand für den Soldaten hatte? §. 537. Wallenstein 's und Tilly's Siege. Im Früh- jahr eröffnete der von den niederdeutschen Standen zum Kreisobersten gewählte Christian Iv. ander Weser den Krieg gegen Tilly, ohne etwas Nahmhaftes auszuführen. Als aber Wallenstein mit seinen wilden Schaaren die von Krieg bisher unberührte Gegend an der Elbe besetzte und mit Tilly in Verbindung trat, erlangte die kaiferlich-ligistische Kriegsmacht bald die Oberhand über den getheilten und zwieträchtigen Norden und die geschwächten Truppen der Protest. Heerführer. Mans- feld erlitt bei der Dessauer Brücke durch die Friedlandischen eine blutige Niederlage, die ihm alles Geschütz und einen großen Theil sei- nes Kriegsvolkes raubte. Verfolgt von Walleustein zog der unermüdliche Kriegsheld mit dem Reste seines Heeres auf höchst beschwerlichen Märschen nach Ungarn, um sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen; da aber dieser wankelmüthige Fürst zu derselben Zeit mit Ferdinand einen Frieden abschloß, so mußte Mansfeld weiter ziehen. Er schlug seinen Weg über Bosnien nach Venedig ein, wurde aber auf dem Zuge in Folge der allzugroßen An- strengung von einem Fieber dahingerafft. Im Kriegsgewand und mit dem Schwerte umgürtet erwartete er auf zwei Offiziere gestützt stehend den Tod. Seine Leiche liegt in Spalatro begraben. Wenige Monate vorher war auch der tapfere Christian von Braun schweig im 27. Jahre seines Lebens ins Grab gestiegen, und im August dieses ereignißvollen Jahres erlitt Christian Iv. bei Lutter am Barenberge nach heldenmüthigem Kampfe durch Tilly eine Nie- derlage, bei der er selbst nur mit Mühe der Gefangenschaft entging. Ganz Niederdeutschland war jetzt dem ligistischen Heere blosgestellt und die evangel. Stande eilten, selbst unter harten Bedingungen mit dem Kaiser ihren Frieden zu machen. Zwar erschien Christian Iv., in Ver- bindung mit dem Markgrafen von Baden und unterstützt von England, abermals an der Elbe; als sich aber Tilly mit Wallenstein, der indessen Schlesien erobert und die Herzoge von Meklenburg, weil sie den Dänen beigestanden, aus ihrem Lande getrieben hatte, vereinigte, mußte das dänisch-deutsche Heer der Uebermacht weichen. In Kurzem sielen Holstein, Schleswig und Jütland unter ent- setzlichen Verheerungen in die Hände der Kaiserlichen und Wallenstein ging mit dem Gedanken um, diese Länder ihrem angestammten Fürsten zu entreißen und Ferdinands unmittelbarer Herrschaft zu unterwerfen. Nur die Furcht vor dem hartnäckigen Kriege, in den dadurch der Kaiser mit allen Staaten der Nord- und Ostsee verwickelt worden wäre und
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