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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 459

1847 - Leipzig : Engelmann
Der dreißigjährige Krieg. 459 Polen zugeschickt, und besorgt um die durch Walleustcins Pläne bedrohte Herrschaft der Ostsee, beschloß Gustav Adolf sich in den deutschen Krieg zu mischen, theils um den gefährdeten evangel. Glauben in Deutschland zu erhalten, theils um Schwedens Macht zu sichern und über die ganze Ost- secküste auszudehnen. Der Kardinal Richelieu, der Unterdrücker der stanz. Hugnenotten, trug kein Bedenken, zum Schutze der deutschen Protestanten mit Gustav Adolf ein Bündniß einzugehen und demselben zur Bekämpfung des in Deutschland und Italien*) immer mächtiger aufstrebenden Habs- burgs Hülfögelder zu liefern. *) In Italien bestritt das spanisch-östreich. Haus die gegründeten Erbansprüche des von Frankreich unterstützten Herzogs v. Revers (aus der Familie Gonzaga) auf das erledigte Herzogthum Mantua. Oestreich. Truppen besetzen Graubünd- ten und das Veltlin, erstürmten Mantua und übten die gewohnten Kriegsgräuel; aber dennoch wurde der Mantuanische Erbfolgekrieg nach Richelieu's Wunsch geendigt. Der Kaiser belehnte den stanz. Prätendenten mit Mantua und Montserat (1631). Nach einer unter stanz. Vermittelung zwischen Schweden und Polen geschlossenen Waffenruhe erfolgte Gustav Adolfs Landung an Pommerns Küste. Der alte Herzog dieses von den kaiscrl. Truppen grausenhaft verheerten und mißhandelten Landes schloß mit den Schwe- den einen Vertrag, worauf diese Stettin einnahmen, die Feinde vertrie- den und ganz Pommern mit Rügen besetzten. Gustav's Frömmigkeit und die strenge Mannszucht seiner Soldaten, die sich zweimal täglich zur Andacht um ihre Feldprediger sammelten, bildete einen auffallenden Contrast gegen die landerverwüstende Kriegsweise Tilly's und Wallen- steins; daher das Volk die Schweden und ihren hochsinnigen König überall als Retter und Befreier begrüßte. Nicht so die Fürsten, die, aus Furcht vor des Kaisers Rache, das angebotene Bündniß zu- rückwiesen und auf dem Leipziger Fürstentag den Beschluß faß- ten, eine neutrale Stellung zu beobachten, aber die Vollziehung des Restitutionsedikts mit Waffengewalt zu hindern; nur Magdeburg, die Herzoge von Lüneburg, Sachsen-Weimar und Lauenburg und der Landgraf von Hessen-Cassel schlossen sich dem Könige an. §. 541. Magdeburgs Zerstörung und die Leipziger Schlacht. Während die Schweden an der Oder heraufzogen und Frankfurt erstürmten, rückte Tilly, dem nunmehr auch der Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen übergeben war, vor Magdeburg, wo der in schwedischen Diensten stehende Oberst Falkenberg die Vertheidigungsanstalten leitete. Gustav Adolf versprach der Stadt bal- dige Hülfe. Um aber im Rücken gedeckt zu sein, mußte er den ihm verschwägerten Kurfürsten von Brandenburg, der bisher mit dem Kaiser in Frieden gewesen, so wie Sachsen zu einem Vertrag bringen. Der Ftbr. 1631.
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