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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 463

1847 - Leipzig : Engelmann
Der dreißigjährige Krieg. 463 bertage die folgenreiche Schlacht bei Lützen, wo die Schweden siegten, ihr König aber den Heldentod starb. Nach dem Blasen des Liedes ,,Eiu' feste Burg ist unser Gott!" rückten die schwedischen Krieger, ihren heldenmüthigen König an der Spitze, mnthig vor und begannen den Angriff mit Erfolg. Als jedoch Pappeu- heim's Reiter den ermüdeten linken Flügel warfen und zum Weichen brachten, eilte Gustav Adolf zur Herstellung der Ordnung dorthin, kam aber bei seinem kurzen Gesichte dem Feinde zu nahe und fiel, von zwei Kugeln durchbohrt, im Schlachtgetümmel. Schon hofften die Kaiserlichen zu siegen; allein die Kunde von Gustav's Fall füllte die Schweden mit dem Gefühle der Rache. Unter der Anführung des wackern Bernhard von Weimar drangen sie mit Ungestüm vor; bald wurde der kühne Pappenheim tödtlich verwundet, von der Wahlstatt getragen und Wallenstein genöthigt, das Schlachtfeld den Feinden zu überlassen und mit seiner geschlagenen Ar- mee nach Böhmen zu ziehen. Die Schweden zogen den ausgeplünderten und durch viele Wunden und Pferdetritte entstellten Leichnam ihres Heldenkönigs unter den Todten hervor und ließen ihn in vaterländischer Erde bestatten. Im 38. Jahre seines thatenreichen Lebens schied Gustav Adolf von dem blutigen Schau- platz. Er war die Säule des Protestantismus, darum füllte sein Fall alle Freunde des Evangeliums mit Schrecken und Trauer. Adel der Ge- sinnung, ungeheuchelte Frömmigkeit und ein mitleidvolles Herz für die Drangsale des Volks haben ihm selbst seine Feinde zugestanden. Er war die Zierde des Throns, der reinste Charakter in dieser tiefbewegten Zeit. Die kathol. Eiferer triumphirtcn; aber Ferdinand konnte sich bei dem An- blick des blutigen Kollers einer tiefen Bewegung nicht enthalten. Für Dentschlands Einheit und Unabhängigkeit wie für Gustav's eignen Ruhm war sein früher Tod ein Glück. Aus einem Retter wäre er wahrscheinlich ein Eroberer geworden und hätte dadurch den Glanz, der jetzt um seinen Namen strahlt, verdunkelt. Elf Tage nach Gustav starb Kurfürst Frie- drich V. ,,kaum bemerkt und unbeklagt." §. 545, Der Heilbronner Bund. Der schwedische Reichs- rath, der während der Minderjährigkeit Christi na's, Gustav Adolfs Tochter, das Regiment führte, beschloß die Fortsetzung des deutschen Kriegs und übertrug dessen Leitung dem Kanzler Axel Oxenftierna, einem umsichtigen, thatkräftigen und von höhern Ideen erfüllten Staatsmann. Da aber die niederdeutschen Stände, (besonders Sach- sen, das gern selbst an die Spitze der Protestanten getreten wäre, und Brandenburg, aus Besorgniß für Pommern, nach dessen Belitz die Schweden unverkennbar strebten) sich der schwedischen Ob- macht zu entziehen suchten, so vermochte Oxenstierna nur die Protest.
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