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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 541

1847 - Leipzig : Engelmann
541 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. macht der andern gegenüber sich anfangs noch geltend machte. Der Herzog von Savoyen entsagte dem franz. Bündniß, zog aber dadurch schwere Kriegsnoth über sein Land. V endo me, ein geschickter Feld- herr, eroberte Piemont und die reichen Fluren der Lombardei und ge- dachte sich mit dem Kurfürsten von Bayern, der nach der Besetzung der Reichsstadt Ulm in Tyrol einfiel, Kufstein erstürmte und über Insbruck dem Brenner zuzog, zu verbinden; allein der muthige Aufstand der tapfern Tyroler, die von den wohlbekannten Berghohen und aus den unzugänglichen Thalschluchten die Bayern mit ihren geübten Büchsen angriffen und durch einen wohlgeleiteten Schaarenkrieg am Vorrücken hinderten, vereitelte den Plan. Der Kur- fürst mußte nach großen Verlusten Tyrol räumen und zum Marschall Villars, der durch das Kinzigthal an die obere Donau gedruugen und Bayern gegen die Feinde geschützt hatte, zurückkehren. Die Ein- nahme von Augsburg und Pass*u, wodurch sich Max Emanuel zu entschädigen hoffte, war die letzte glückliche Waffenthat der Bayern und Franzosen. Als weder die Mahnungen des Kaisers noch die Ver- wüstung des bayerischen Landes den verblendeten Fürsten von seinem Bunde mit Frankreich abzuziehen vermochten, er vielmehr im nächsten Jahr seine Truppen mit dem von den Marschällen Villars und 170i Tallard befehligten franz. Heer verband, vereinigte sich Eugen mit dem Anführer der Reichsarmee Ludwig von Baden und trat in Schwaben den Feinden entgegen. Bald schloß sich Marlborough nach einem meisterhaften Zuge am Rhein und der Mosel, wo er seine Absicht nicht nur vor den ihn verfolgenden Franzosen, sondern sogar vor seinen eigenen holländ. und engl. Truppen zu verbergen wußte, den beiden andern an; worauf Eugen und Marlborough den alten bedächtigen Markgrafen Ludwig zur Belagerung von Ingolstadt abschickten und dann in der Schlacht von Höchstädt (oder wie die 1701. Engländer sagen, von Blenheim) die franz. und bayerische Armee aufs Haupt schlugen. 20,000 Leichen deckten das Schlachtfeld, 15,000 Franzosen, darunter Tallard selbst, geriethen in Gefangenschaft, das ganze Kriegsgeräthe wurde erbeutet. Der Kurfürst von Bayern mußte den Franzosen über den Rhein folgen und sein Land dem Kaiser preis geben, dessen Beamte das unglückliche Volk auf barbarische Weise peinigten. Und als endlich der Druck die Bayern zur Empörung trieb und sie die Dränger, die ihren Wohlstand vernichteten und ihre Söhne zurarmee schleppten, erschlugen, rückten östreich. Truppen ein und vermehrten durch Raub und Mord die Leiden des Volkes. Und um das bayerische Fürstenhaus für seine undeutsche Gesinnung zu züchtigen, sprach der
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