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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 601

1847 - Leipzig : Engelmann
Der nordamerikanische Freiheitskampf. 601 kanischen Beamten bestimmte Abgabe legte, so blieb der Geist des Wider- spruchs und die Demonstrationen gegen jede Art von Besteuerung mehrten sich. Die Kaufleute von Boston beschlossen, keinen der zollbaren Artikel einzulassen, und ihr Beispiel wurde bald von den übrigen Provinzen nach- geahmt, was dem engl. Handel so empfindlich schadete, daß die öffentliche Stimme in England auch die Zurücknahme dieser Besteuerungsbill durch- mo. setzte, nachdem bereits der offene Widerstand gegen die Zollbeamten in Boston die Regierung genöthigt hatte, Truppen in diese trotzige Stadt zu legen. Der von Puritanern gegründete Staat Massachusets schien den hartnäckigen Sinn seiner Vorfahren am treusten bewahrt zu haben. Die engl. Regierung beharrte indessen auf dem B esteu erung srcch t e, suchte aber dasselbe den Amerikanern so leicht als möglich zu machen. Allein so sehr war bereits die Erbitterung gegen das Abgabensystem gestiegen, daß in Boston einige als wilde Mohawks verkleidete junge Leute 3 Schiffs-18. Dec. ladungen Thee ins Meer warfen. Dies führte mehre Parlamentsakten 17/3' herbei, wodurch die Aufregung bald zur offeuen Widersetzlichkeit gesteigert ward. Durch die eine wurde der Hafen von Boston gesperrt, durch die zweite die freie Verfassung von Massachusets bedeutend beschränkt, und durch eine dritte die Gränzen von Canada nach den Vereinsstaaten zu er- weitert, und somit die dort herrschende absolute Verfassung auch über den dazu gezogenen Theil der letztem ausgedehnt. §. 643. Kriegsbegebenheiten. Die Bostonee Hafen- bill und die beiden andern Parlamentsbeschlüsse, die in schwarzrandigen amerikanischen Zeitungen bekannt gemacht wurden, erzeugten eine all- gemeine Entrüstung und riefen einen planmäßigen Widerstand hervor. Ein Congreß von Abgeordneten sämmtlicher Kolonien (nur Georgien schloß sich erst später an) trat in Philadelphia zusammen und faßte den Beschluß, keine Waaren und Erzeugnisse aus England und dem brit. Westindien weiter zuzulassen und nach Ablauf einer bestimmten Frist allen Verkehr zwischen Amerika und dem Mutter- lande abzubrechen. Zugleich erließ derselbe einige mit großer Geschick- lichkeit, Ruhe und Mäßigung abgefaßte Zuschriften an den König, das engl. Volk, die Bewohner von Canada u. a. worin aufs Ueber- zeugendste nachgewiesen war, daß die Amerikaner nur ihre angeborenen und mühsam erworbenen Rechte gegen die Willkür und die Machtge- bote der engl. Regierung und des Parlaments zu vertheidigen suchten. Diese Adressen machten den größten Eindruck und lenkten die Auf- merksamkeit von ganz Europa nach jenem Lande, wo einfache und ruhige Männer mit der größten Besonnenheit und Entschlossenheit Freiheit und Menschenrechte gegen Gewalt und Uebermacht schützten. — Die Engländer erklärten hierauf Massachusets in Aufruhrstand, untersagten allen Verkehr mit den amerikanischen Provinzen und ver- boten jede Einfuhr von Waffen und Kriegsbedarf. Da verstärkten
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