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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 605

1847 - Leipzig : Engelmann
Der nordamerikanische Freiheitskampf. 605 Um nämlich die Uebermacht der Briten, die während des Kriegs den freien Seehandel störten, durch ihre Kaper alle Meere beherrschten und die Schiffe aller Nationen durch lästiges Untersuchen nach verbotenen Waaren (Contrebande) behelligten, zu beschränken, schloß Katharina H. mit mehren Seestaaten einen Vertrag, wodurch dem Grundsatz: „Neutrales Schiff! Neutrales Gut!" Geltung verschafft und der Handel der neutralen Staaten an der Küste und den Häfen der kriegführenden Mächte (mit einziger Ausnahme von Waffen und Kriegsbedarf) gestattet sein sollte. Diesem Neutralitätsbund traten allmählig bei: Rußland, Däne- mark, Schweden, Preußen, der Kaiser, Neapel und Portugal; aber Holland, dessen Anschluß seiner Lage und Seemacht wegen beson- ders wichtig gewesen wäre und dem Bunde im atlant. Meer und in der Nordsee erst die rechte Bedeutung gegeben hätte, zögerte so lange, bis England von dem Vorhaben Kunde erhielt und sich beeilte, den Holländern den Krieg anzukündigen, ehe diese die Erklärung ihres Beitritts, zu dem sie sich endlich entschlossen, nach Petersburg gelan- Av. gen lassen konnten. Dadurch schied Holland aus der Zahl der neu- tralen Mächte und konnte folglich dem Bunde nicht mehr bcitreten. Als Gründe für die Kriegserklärung machte England geltend, daß ihm die Holländer den durch frühere Verträge festgesetzten Beistand verweigerten und daß die Stadt Amsterdam mit Amerika wegen eines Freundschasts - und Handelsver- trags, wovon die Urkunden in die Hände der Engländer gefallen waren, Unter- handlungen gepflogen. Den Generalstaaten kam der Krieg sehr ungelegen, da bei der steten Eifersucht der aristokratischen Republikaner (Patrioten) gegen das Haus Dramen und dessen Anhänger das Militärweftn und die Kriegsschiffe sich in der traurigsten Verfassung befanden. Herzog Ernst vonbraunschweig, der, anfangs als Vormund des minderjährigen Erbstatthalters W i l-seit 1759. helmsv. und dann, nach dessen Volljährigkeit, vermöge eines mit seinem ehemaligen Mündel abgeschlossenen gesetzwidrigen Vertrags (Consultations- Akte), die Angelegenheiten der niederländischen Provinzen leitete, stand ganz in Englands Interesse, während die Aristokraten, die nur ihre Han- delsvortheile im Auge hatten, eine dem britischen Insellande feindselige Politik befolgten. Dadurch war der Staat, und besonders dessen Kriegs- macht, plötzlich in Verfall gerathen, weßhalb auch Holland aus dem Kampfe nur Nachtheile zog. Denn bei dem auch während des Kriegs fortbestehenden Hader zwischen der Regierung und den Patrioten er- lahmten die Kräfte der Republik so, daß trotz der unentschiedenen Seeschlacht auf der Doggersbank an der englischen Küste der alte Ruhm der Holländer einen empfindlichen Stoß erlitt Am fühlbarsten Auquß
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