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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 625

1847 - Leipzig : Engelmann
Die Reformationsversuche der Regenten und Minister. 625 sein Oheim. Die lästige Regie wurde aufgehoben, die stanz. Beamten erhiel- ten ihre Entlassung, das Heer - und Stenerwescn wurde auf eine den gemeinen Mann minder drückende Weise umgewandelt; auch Landwirthschaft, Gewerbe- wesen und Handel fanden Aufmunterung und der Verkehr durch Anlegung von Kunststraßen Erleichterung. Aber durch verkehrte Politik nach Außen, durch ein unsittliches Hofleben und durch Beschränkung der Geistcsfreiheit im Innern verlor der preuß. Staat die hohe Würde und freie Haltung, die ihm Friedrich verliehen. Der Minister Herzberg, ein Anhänger des Systems vom pclit. Gleichgewicht, beredete den König zu einem zwecklosen Bunde mit der Pforte, um Oestreich und Rußland abzuhalten ihre Grän- zen gegen die Türkei auszudehnen; dies nöthigte Preußen zu einer krie- gerischen Haltung, wodurch nicht nur die Ersparnisse Friedrichs nutzlos verschwendet, sondern dem Staat noch eine Staatsschuld aufgebürdet wurde. — Um den kirchen - feindlichen Bestrebungen, die unter Friedrichs Ii. Schutz in Preußen Eingang gefunden, entgegenzrltreten und zugleich die deukgläu- bige (rationalistische) Richtung, die durch Nicolai und seine Gesinuungs- genossen in der deutschen Literatur Boden gewonnen, zu unterdrücken, erließ Friedrich Wilhelm Ii. auf den Rath des pietistifchen Wöllner das be- rühmte Religions-Edikt, welches den Geistlichen bei Strafe der Ab- setzung jede Abweichung vom kirchlichen (durch die symbolischen Bücher sixirten) Lehrbegriss verbot und die Anstcllbarkeit der Prediger und Lehrer von einer Prüfung ihrer Rcchtgläubigkeit abhängig machte. Diese Be- schränkung der Lehr- und Glaubens-Freiheit erregte heftigen Widerspruch, der durch die geschärfte Censurverorduung nicht beschwichtigt wurde. Durch die Erwerbung der fränk. F irrst en t h ü m e r Bayreuth und Anspach (womit auch der rothe Adlerorden air Preußen überging) und durch Polens Theilung nahm unter ihm der preuß. Staat an Umfang und Menschenzahl zu; das rasche Kricgsglück in Hollaird (§- 645) er- füllte die preuß. Armee mit einem in der Folge unheilvollen Selbstgefühl. 4) Rußland unter Katharina Ii. (1762—1796) und Polens Unfälle. a) Das Innere. §. 659. Katharina Ii. saß auf einem blutbefleckten Thron, der ihr nicht gebührte. Dies führte Einige auf den Gedanken, sie davon zu ver- drängen. Der erste Versuch kostete dem unglücklichen Iwan Iii. (§.618), der statt des Throns, zu dem er in der Jugend bestimmt gewesen, einen Kerker gefunden hatte, das Leben. Zehn Jahre später empörte sich Pu- I7üi. g ätsche ff, ein donischer Kofacke, der einige Aehnlichkeit mit Peter Iii. hatte und sich für diesen ausgab. Unterstützt von der Geistlichkeit und den altgläubigen, über die Abänderung einiger Kirchengebräuche erbitterten Russen sammelte er große Schaaren von Kosacken und leibeigenen Bauern, denen er Befreiung von dem Joche der Grundherren verhieß, um sich und zog mordend und verheerend in den Wolgagegenden umher. Er bemächtigte sich der Stadt Kasan, ließ Münzen prägen mit dein Bildnisse Peters Iii. und richtete bereits seinen Lauf gen Moskau, wo er eines großen Anhangs gewärtig sein konnte, als es den russischen Heer- Weber, Geschichte. » /q
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